Kieser

[478] Kieser, Dietr. Georg, geb. den 24. Aug. 1779 in Haarburg; studirte in Göttingen u. Würzburg Medicin, wurde 1807 Stadtphysicus in Nordheim, 1812 außerordentlicher Professor der Medicin in Jena; 1814 machte er den Feldzug gegen Frankreich unter den weimarischen Freiwilligen u. 1815 als preußischer Feldarzt mit. Nach dem Kriege trat er wieder in seine Lehrerstelle zu Jena, wurde 1824 ordentlicher Professor, errichtete 1831 auch daselbst eine Orthopädische Anstalt u. Poliklinik, wurde 1846 Director der großherzoglichen Irren-, Heil- u. Pflegeanstalten, wohnte 1848 dem Frankfurter Vorparlament bei u. ist auch seit 1858 Präsident der Leopoldinisch-Karolinischen Akademie der Naturforscher. Er schr. Aphorismen aus der Physiologie der Pflanzen, Gott. 1808; Über die Natur des Schwarzen Staars, ebd. 1819; Der Ursprung des Darmkanals aus der Vesicula umbilicalis, ebd. 1810; Grundzüge der Pathologie u. Therapie, Jena 1812; Mémoire sur l'organisation des plantes Haarlem 1812 (Preisschrift); Über das Wesen u. die Bedeutung der Exantheme, Jena 1813; Elemente der Phytonomie, ebd. 1815; System der Medicin, Halle 1817 u. 1819. 2 Bde.; System des Tellurismus ob. thierischen Magnetismus, Lpz., 1821 f., 2 Bde., u. Aufl. ebd. 1826; Klinische Beiträge, ebd. 1834, 1. Bd.; gab mit Eschenmaier u. Nasse, später statt des Letzteren mit Nees von Esenbeck heraus: Archiv für den thierischen Magnetismus, Lpz., später Halle 1817–24, 12 Bde., welches er allein unter dem Titel Sphinx fortsetzte, wovon Lpz. 1826 u. 1828 2 Stücke erschienen sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 478.
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