Longueville [2]

[513] Longueville (spr. Longwihl), 1) Jean von Orleans, Graf von Dunois, natürlicher Sohn des Herzogs Ludwig von Orleans, s. Dunois; er erhielt L. 1443 vom König Karl VII. u. wurde Stammvater des Hauses L. 2) François I. von Orleans, Graf von L. u. Dunois, Sohn des Vor., Anhänger seines Vetters Ludwig von Orleans, wurde wegen eines Bündnisses mit dem Herzog Franz II. von Bretagne nach Asti verwiesen, wohnte nach seiner Zurückkunft dem Kriege mit Karl VIII. bei, entsetzte Nantes u. st. 1491. 3) François II., Sohn des Vor., erhielt 1505 vom König Ludwig XII. den Titel als Herzog von L. 4) Henri I. von Orleans, Herzog von L. u. Estouteville, Sohn des Vor., Anhänger Heinrichs III. u. IV., zeichnete sich im Kriege gegen die Liguisten aus u. st. in Amiens 1595. 5) Henri II., Sohn des Vor., geb. 1595, war Gouverneur der Picardie u. Anhänger des Prinzen Condé, seines Schwagers, während des Bürgerkrieges unter Ludwig XIII., befehligte nach dem Tode des Herzogs Bernhard von Weimar 1640 dessen Armee in Deutschland, dann in Italien, stand mit dem Cardinal Mazarin in keinem guten Vernehmen, welcher ihn auch 1650 festnehmen u. gefangen setzen ließ; 1651 freigelassen, lebte er hierauf meist in Rouen u. st. daselbst 1663. 6) Charles Paris von Orleans, Herzog von L., Sohn des Vor. u. der Anna Genoveva von Bourbon-Condé, geb. 1649, wohnte der Eroberung von Tournay, Douay, Lille u. Franche Comté bei, zeichnete sich gegen die Türken aus u. blieb 1672 bei Tollhuys.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 513.
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