Magdalēna [1]

[688] Magdalēna, 1) s. Maria Magdalena. 2) Sta. Magdalena, eigentlich Katharina de Pazzi, geb. 1566 in Florenz aus dem edeln Geschlechte. der Pazzi, trat 1584 in das Carmeliterinnenkloster ihrer Vaterstadt, führte ein sehr ascetisches Leben u. hatte Visionen, machte sich aber auch nützlich als Lehrerin der Kloftermädchen u. st. als Unterpriorin 25. Mai 1607; 1669 wurde sie canonisirt u. ihre Schriften gesammelt von Salvi, Vened. 1739. 3) M. von Frankreich, Gräfin von Foix, geb. 1443, Tochter des Königs Karl VII. von Frankreich u. der Maria von Anjou; sie war mit König Wladislaw von Ungarn versprochen, u. da dieser vor der Vermählung starb, heirathete sie den Grafen Gaston von Foix. 1479 übernahm sie als Wittwe die Regentschaft über Navarra, behauptete sich gegen Ferdinand von Aragonien, unterdrückte den Aufruhr des Adels u. st. 1495. 4) M. Sibylla, Tochter des Landgrafen Ludwig II. von Hessen-Darmstadt; vermählte sich 1673 mit Herzog Wilhelm Ludwig von Württemberg u. führte seit 1677 die Regentschaft für ihren Sohn Eberhard Ludwig. 5) M. Sibylla, Tochter Albrecht Friedrichs von Brandenburg, wurde 1607 zweite Gemahlin des Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen u. st. 1659. 6) M. Sibylla, jüngste Tochter der Bor., geb. 1618, seit 1634 Gemahlin des Kronprinzen Christian von Dänemark (st. 1647) u. seit 1652 des Herzogs Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg; sie st. 6. Jan.1668. Der zu ihrem Wittwensitz bestimmte Palast bei Altenburg wurde 1705 zu dem dasigen freiadlichen Magdalrnenstist eingerichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 688.
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