[754] Majorān, 1) (Herba majoranae), blühendes Kraut von Origanum majorana u. Orig. maioranoides (Sommer- u. Wintermajoran), in Spanien, Portugal, Syrien heimisch; beide werden in[754] unsern Gärten als Gewürz- u. Arzneipflanzen cultivirt, haben eiförmige, sein behaarte Blätter; eigenthümlichen, starken, angenehmen, gewürzhaften Geruch u. Geschmack; dienen in Theeaufgüssen u. Latwergen als gelind reizende, Schleim auflösende, expectorirende Mittel, äußerlich frisch zu zertheilenden Umschlägen auf verhärtete Brüste, als Niesemittel bei Stockschnupfen, ferner zur Bereitung der Majoranbutter (Butyrum maioranae), indem das frische Majorankraut mit ungesalzener Butter, ed. reinem Schweinefett gekocht od. Butter mit Majoranöl vermischt wird, dient äußerlich als Hausmittel bei Verstopfung der Nase kleiner Kinder; des Majoranöls (Oleum mrjoranae), eines durch Destillation des Majorankrautes gewonnenen, grüngelblichen, stark wie M. riechenden ätherischen Öls, des Majoranessigs, eines aus M. u. Essigsprit bereiteten Tafelessigs etc.; übrigens aber auch als gewürzhaftes Küchenkraut, an manche Brühen, in Würste u. sonst benutzt. Man unterscheidet Deutschen u. Französischen M., letzter hat einen etwas stärkeren Geruch u. Geschmack. Die Pflanze ist jährig, liebt nicht ganz leichten, düngerkrästigen Boden, wird im Frühjahr gesäet u. im August geerntet, indem man die Pflanzen nach der Blüthe dicht über der Erde abschneidet, in Bündel bindet u. an der Sonne trocknet; 2) Wilder M., Origanum vulgare.