Mājor [2]

[754] Mājor, Georg, geb. 1502 in Nürnberg; studirte in Wittenberg, wurde 1529 Rector in Magdeburg, 1535 Superintendent in Eisleben, 1536 Professor der Theologie in Wittenberg, 1547 Pfarrer in Merseburg, wo er aber 1548 vertrieben wurde u. wieder nach Wittenberg zurückkehrte, betheiligte sich ander Abfassung des Leipziger Interim (s.d.), wurde dann Superintendent in Eisleben u. st. abgesetzt 1574. Seit 1552 begann sein Streit (Majoristischer Streit) mit Nic. Amsdorf über das Verhältniß des Glaubens zu den guten Werken, deren Nothwendigkeit zur Seligkeit M. behauptete, wogegen Amsdorf so weit ging, daß er die guten Werke für schädlich zur Seligkeit hielt. Auf dem Colloquium zu Eisenach 1556 kam es zu keiner Ausgleichung, noch weniger auf dem zu Altenburg 20. Oct. 1568 bis 9. März 1569; der Streit dauerte bis zur Erscheinung der Concordienformel, wo beide Meinungen verworfen wurden, s. Synergistischer Streit. Vgl. M-s Werke, Wittenb. 1569, 3 Bde., Fol.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 754.
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