[148] Mergui, 1) (Mergui Archipel), eine den Engländern gehörige Inselgruppe im Bengalischen Meerbusen, zwischen den Andamanischen Inseln u. der Westküste (Tenasserim) der Hinterindischen Halbinsel. Sie erstrecken sich in einer Länge von ungefähr 80 Meilen von Norden nach Süden, sind bergig (bis 3000 Fuß hoch), dicht bewaldet, viele sehr fruchtbar, einige aber auch nicht des Anbaues fähig. Die Zahl der Inseln ist sehr groß, die Kanäle zwischen denselben, wenn auch zum Theil sehr gefährlich, doch reich an guten Ankerplätzen; Hauptproducte sind Nutzholz. eßbare Vogelnester, Perlen u. Austern; in den Wäldern finden sich Tiger, Elephanten, Rinocerosse u. Rehe; Eisenerze sind vorhanden, werden aber nicht gewonnen. Die Inseln sind wenig bevölkert; die Einwohner uncivilisirt, unwissend u. furchtsam; die Männer treiben meist Fischfang, die Frauen fertigen Matten. Die größten Inseln sind Königsinsel (King's Island, Dambie), Damel (Domel, Lambi, Sullivan, die größte des ganzen Archipels), Susanna, Lincava, St. Matthew (Elephanteninsel); Moscosinseln (die nördlichste Gruppe), Canister (Groß- u. Klein-Canister), Panjang, Pulo-Seyr, Torres, Tanasserim, Tavai, Lados (Laddas). Einige rechnen auch die Insel Dschunk-Seilan (Salanga) hierher; 2) Stadt an der Küste von Tenasserim u. Hauptstadt des gleichnamigen Districts der britischen Tenasserimprovinzen, auf einer durch die Mündung zweier Arme des Tenasserim in den Bengalischen Meerbusen gebildeten Insel, in gesunder Lage, mit einer sehr gemischten Bevölkerung (Europäer, Chinesen, Malayen, Birmanen, Siamesen) von 8000 Ew.; Hafen, Bazar u. Handel mit den Landesproducten.