Pierre [3]

[124] Pierre (spr. Piähr), 1) P. Anciso (P. en Cise), Felsenschloß in einer der auf der Saȏneseite gelegenen Vorstädte von Lyon, s.d.; 2) S. P. d'Argenson, Dorf im Arrondissement Gap des französischen Departements Oberalpen; an der Chauranne. hat eisenhaltige, säuerliche Mineralquelle[124] (Fontaine viveuse od. Brunnen des St. Petrus), eines der sieben Wunder der Dauphiné; 300 Ew.; 3) S. P. d' Oléron, Cantonsort auf der Insel Oléron; Börse, Handelsgericht; 3000 Ew.; 4) P. l'Eglise (spr. P. leglihs), Marktflecken im Arrondissement Cherbourg des französ. Departements La Manche; Schloß, Hospital; 1100 Ew.; 5) Marktflecken im Arrondissement Boulogne des Departements Pas de Calais; 2700 Ew.; 6) St. P., Hauptort der Insel Guernsey, s.d. 1); 7) St. P.-Montjoux (St. Petersburg), Pfarrdorf im Thal u. Bezirk Entremont des Schweizercantons Wallis, an einem Arm der Dranse u. an der großen St. Bernhardsstraße; Sitz der Walliser Landjäger; steinerne, dem Kaiser Constantin II. gewidmete Säule; 300 Ew.; 8) Le P.-Pertuis, ein 2422 Fuß über dem Meere gelegenes, zum Theil natürliches, zum Theil künstliches Felsenthor in der Sonnenbergkette des Jura (Schweizercanton Bern), mit römischer Inschrift; es bildete die Grenze der raurachschen u. helvetischen Provinz u. wurde von den Römern als Straße in das Rauracher- u. Sequanerland benutzt u. in den Kriegszügen der Österreicher 1813 u. 1814 befestigt. Im Mittelalter war es Grenze der Bisthümer Avenches, Lausanne u. Basel, u. es stand dabei die von den Bernern zerstörte Burg Pierre Port; dabei entspringt die Birs; 9) La P. à Voir, 7591 Fuß hohe Felsspitze in der Gebirgskette zwischen dem Rhone- u. Bagnethal im Schweizercanton Wallis mit prächtiger Aussicht auf die Walliser u. Berner Alpen u. die umliegenden Thäler; 10) St. P. d'Albigny, Flecken in der savoischen Provinz Savoja propria, unweit des Einflusses des Arc in die Isère u. an der Victor-Emanuel-Bahn; 3450 Ew.; 11) St. P., Stadt auf der Südküste der französischen Insel Réunion (Ostafrika), liegt an der Mündung des Flüßchens Abord, ist seit 1857 Sitz eines Gerichtshofes erster Instanz u. hat durch die seit 1854 vom Ingenieur Bonnin aufgeführten Dammbauten einen großen, vortrefflichen Hafen erhalten; 12) Insel im St. Lorenzgolfe (Nordamerika); gehört den Franzosen, hat 11/2 QM., ist felsig, die schwache Bevölkerung beschäftigt sich mit Fischfang (Stockfischfang); 13) Hauptort darauf; Fort, Gouverneur, katholische Kapelle; 14) Hauptstadt der Kleinen Antille Martinique, an der Westküste der Insel gelegen, Rhede, Schauspielhaus, Gouvernementspalast, Fort, Hospital, Handel; 30,000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 124-125.
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