[936] Regulator, 1) diejenigen Vorrichtungen an einer Maschine, welche den Gang der Maschine reguliren, d.h. bewirken, daß die Maschine die ihr zukommende Arbeit unausgesetzt, in gehöriger Ordnung, mit einer bestimmten Geschwindigkeit u. Regelmäßigkeit verrichte. Im weiteren Sinne sind hierher auch die Steuerungssysteme bei Wassersäulen u. Dampfmaschinen u. die Schützensysteme bei Wasserrädern zu zählen, da auch durch sie der Gang der Maschine regulirt wird. Ferner gehören hierher die sogenannten Moderatoren, welche eine allzugroße Beschleunigung verhindern u. den Gang gleichförmig machen, z.B. Bremsen, Windfänge an Schlagwerken u. dergl., namentlich bei Uhren das Pendel od. die Unruhe, welche in Gemeinschaft mit der Hemmung (s.d.) die Wirkung der die ganze Uhr bewegenden Triebkraft, nämlich des Gewichtes od. der Triebfeder, moderirt, während sonst ersteres immer schneller u. schneller herabsinken würde. Weiter sind hierher zu rechnen die Egalisatoren, welche, wie die Gegengewichtsbalanciers u. Schwungräder, den an sich ungleichförmigen Gang einer Maschine in einen möglichst gleichförmigen Beharrungszustand umwandeln sollen. Endlich die Gouvernatoren, welche die Betriebskraft der jedesmaligen Last entsprechend u. zwar so zu reguliren bezwecken, daß die eintretenden Veränderungen der Last od. Arbeit keine ansehnliche Veränderung in der Geschwindigkeit des Ganges der Maschine hervorbringt. Der wichtigste dieser Regulatoren ist das bes. bei Dampfmaschinen allgemein angewendete conische Pendel (Centrifugalpendel od. Schwungkugelregulator); bei demselben wird durch eine um die Achse des Schwungrads geführte Schnur od. durch Kegelräder eine verticale Welle um ihre Achse bewegt, an deren oberem Ende zwei[936] schwere Kugeln durch pendelartig herabhängende Arme befestigt sind. Je schneller nun die Maschine geht, desto schneller dreht sich auch die verticale Welle u. desto weiter fahren durch die Schwungkraft die beiden Kugeln auseinander; dadurch aber wird eine mit den Pendelstangen in Verbindung stehende Hülfe an der verticalen Welle emporgehoben, u. diese Bewegung pflanzt sich durch Winkelhebel bei Dampfmaschinen entweder bis zu einer Klappe (Admissionsklappe, Drosselventil) im Dampfzuflußröhre, so daß dieselbe mehr geschlossen u. der Dampfzutritt zum Cylinder vermindert wird, od. bis zur Steuervorrichtung selbst fort u. regulirt durch diese den Dampfzufluß, bei Wasserrädern aber durch eine Schütze den Wasserzufluß. Andere hie u. da angewendete R-en sind Federregulatoren, Hydraulische u. Pneumatische R-en, bei denen die regulirende Bewegung von einer elastischen Feder, od. von einer tropfbaren od. luftförmigen Flüssigkeit ausgeht. 2) Diejenige gute Pendeluhr, nach welcher der Uhrmacher die übrigen Uhren regulirt; 3) Theil der Papiermaschine, s. u. Papierfabrik III. B); 4) Theil des Maschinen- u. des Handwebstuhls, s. u. Webestuhl.