Samson [3]

[845] Samson, 1) Bernhardin, geb. in Mailand, wurde Franciscaner u. ging 1518 als Untercommissär Christophs de Forli nach der Schweiz, um Ablaß zu predigen, zuerst im Canton Uri, dann in Schwyz, Zug, Luzern, Unterwalden, Bern, Solothurn u. Aargau, fand aber bereits an Zwingli einen beredten Vekämpfer seines Handels u. Widerstand bei den Bischöfen, denen er seine Vollmtacht zum Ablaßhandel gar nicht vorgelegt hatte; endlich sand er in Zürich das Ziel seiner Wirksamkeit, indem er auf die von der Eidgenossenschaft beim Papst erhobenen Klage durch Breve vom 30. April 1519 nach Italien zurückgerufen wurde, wohin er mit vielem Gelde beladen zurückkehrte; von da verschwindet er aus der Geschichte. 2) Hermann, geb. 1579 in Riga, studirte seit 1599 in Rostock u. Wittenberg Theologie u. Philosophie, wurde 1608 in Riga Prediger u. Schulinspector, 1616 Oberpfarrer, hatte viel mit den Jesuiten zu kämpfen, wurde 1622 von Gustav Adolf zum Superintendenten von Livland ernannt, 1631 an dem Gymnasium im Piza Professor der Theologie u. Mitglied des Consistoriums u. st. 1643; er schr.: Enchiridion articulorum fidei, 1611; Von der lutherischen Prädicanten Vocation, 1611; Antijesuita, 1615, 2 Bde.; Evangelienpostille; Himmlische Schatzkammer, 1625, Fol.; Lebensbeschreibung von A. Berkholz, Riga 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 845.
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