Saterland

[940] Saterland, Theil des Kreises Kloppenburg im Großherzogthum Oldenburg, 6 Bauerschaften mit 3000 Ew.; liegt erhöht zwischen Mooren an den Flüssen Marka u. Ohe, welche nach ihrer Vereinigung Saterems (Leda, Sagellerties) heißen u. in die Ems sich ergießen; das S. ist gegen 4 QM. groß; man zieht Getreide (Buchweizen), Vieh (Schafe u. Rinder), gräbt Torf, jagt Sumpf- u. Wasservögel, treibt Fischerei, Jagd, Brauerei, Bäckerei, Brennerei, Schifffahrt, Handel mit den Erzeugnissen, vorzüglich Butter u. Käse. Der Boden ist an vielen Orten schwankend, so daß man sich nur leichter Wagen mit breiten Felgen u. Pferde, welche große hölzerne Schuhe tragen, bedienen kann. Der Fahrweg von Ostfriesland aus konnte früher nur bei ganz trockener Witterung od. bei starkem Froste befahren werden, ist aber neuerer Zeit fester u. gangbar gemacht worden. Die Einw. sind Friesen, mit eigener (altsächsischer) Sprache, eigenthümlichen Sitten u. Gebräuchen, früher Lutherischer, dann Katholischer Confession u. wohnen in den drei Kirchspielen Scharrel, Ramesloh u. Strücklingen. Das Land wird von 12 Bürgermeistern verwaltet, welche jährlich zur Hälfte ausscheiden; von den Ausscheidenden werden die neuen (doch nicht aus ihren Blutsverwandten) gewählt u. diese von dem Volke am Fastnachtabende bestätigt. Die Polizei steht unter zwei Schüttmeistern, welche auch jährlich zur Hälfte sich erneuern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 940.
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