[956] Sauerteig, ein bereits etwas gegohrener Brodteig, welchen man beim Backen des Brodes zum Teige mischt, um die Gährung zu begünstigen, u. von dieser hängt die Lockerheit, der Geschmack, die Zartheit u. Leichtigkeit des Brodes ab. Der S. muß wenigstens einige Tage gestanden haben, um den nöthigen Grad der Säure zu erlangen; anzufrischen pflegt man ihn durch Mehl u. Wasser; durch das Gefrieren verliert er seine Kraft gänzlich. Der Gebrauch des S-s ist sehr alt, er kommt in Ägypten u. bei den Juden (Seor) bei Griechen u. Römern (Zyme, Zymoma, Fermentum) vor. Wenn im Neuen Testamente sinnbildlich von dem S. der Pharisäer als etwas Tadelnswerthem die Rede ist, so soll damit das Sichaufblähen, das Geltendmachen eigener Würdigkeit im Gegensatz der Demuth bezeichnet werden.