Schaper

[91] Schaper, Justus Wilh. Ed. von S., geb. den 30. Octbr. 1792 in Braunschweig u. in Halberstadt erzogen, studirte 1809–12 in Halle u. Göttingen die Rechte u. Cameralia, fand zunächst Beschäftigung bei der westfälischen Präfectur des Saaledepartements in Halberstadt, nahm dann an den Feldzügen 1814 u. 1815 als Regimentsadjutant des zweiten Elblandwehrregiments Theil u. zeichnete sich bes. bei Ligny aus, trat, nachdem er noch eine kurze Zeit bei dem Magdeburger Gardelandwehrbataillon gestanden hatte, wieder in den Civildienst zunächst als Hülfsarbeiter bei der Regierung in Magdeburg, wurde 1818 Assessor bei der Regierung in Merseburg, 1819 Regierungsrath in Marienwerder u. bald darauf in Merseburg, 1827 Geb. Oberrechnungsrath bei der Oberrechnungskammer in Potsdam, 1834 Oberregierungsrath u. Dirigent der Abtheilung für directe Steuern, Domänen u. Forsten bei der Regierung in Merseburg, 1839 Regierungspräsident in Trier, 1842 Oberpräsident der Rheinprovinz in Coblenz, 1845 Oberpräsident der Provinz Westfalen in Münster u. im Juli 1846 Generalpostmeister mit der Leitung des gesammten Postwesens in den preußischen Staaten, in welcher Stellung er sich nicht allein um das preußische, sondern um das gesammte deutsche Postwesen große Verdienste erwarb, indem er für Vereinigung sämmtlicher deutschen Postverwaltungen zu gemeinsamen internationalen Portosätzen u. zu einem übereinstimmenden Speditionsverfahren wirkte u. Veranlassung zu dem Dresdener Postcongreß 1847 gab, aus welchem nachher der Deutsch-Österreichische Postverein hervorging (s.u. Post III. A). Da in Folge der Veränderung im Staatsorganismus die Stellung eines Directors des Postwesens eine wesentlich andere ward, wurde S. 1849 zur Disposition gestellt, nahm 1852 seine Entlassung aus dem Staatsdienst u. zog nach Potsdam.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 91.
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