Schwartz

[511] Schwartz, Christian Friedrich, geb. 26. Octbr. 1726 zu Sonnenburg in der Neumark, widmete sich seit 1746 in Halle dem Missionsberufe, ging 1749 im Auftrage des Kopenhagener Missionscollegiums über London zu der Mission auf der Küste von Coromandel u. begann im Juli 1750 in Tranquebar seine Arbeit; seit 1762 missionirte er von Tritschinapaly aus, trat 1767 in die Dienste der Englischen Missionsgesellschaft, siedelte 1777 nach Tandschor über, wo nun der Hauptsitz der Tamulmission wurde u. wo er nach Beendigung des verheerenden Krieges der Englisch-Ostindischen Compagnie gegen Hyder-Ali u. Tippo-Saib (1784) eine Schullehrerbildungsanstalt errichtete u. 1789 Mitglied der Commission wurde, welche im Namen der Regierung zu Madras die Verwaltung von Tandschor übernahm u. leitete. Er genoß dort bei Europäern u. Eingebornen solches Vertrauen, daß er zum Vormund des jungen Radscha Amir Singh ernannt wurde, u.st. 13. Febr. 1798. Bei seinem Tode zählte allein die Gemeinde zu Tandschor 3009 Seelen. Er schr.: Elf Gespräche zwischen einem Götzendiener u. einem Christen, tamulisch, Madras 1777. Vgl. Pearson, Memoirs of the life and correspondence of C. F. S., 1834 (deutsch, Basel 1835); Fenger, Geschichte der Trankebarischen Mission, Grimma 1845.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 511.
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