Secundus [2]

[733] Secundus, 1) Satrius S., s. Satrius. 2) S. Carinas, römischer Rhetor, wurde unter Caligula aus Rom vertrieben u. wendete sich nach Athen, wo er wahrscheinlich starb. 3) Lucius Pomponius S., war unter Tiberius ein Anhänger des Sejanus u. wurde nach dessen Sturze verhaftet, aber von Caligula freigelassen; unter Claudius kämpfte er als Legat siegreich gegen die Chatten; von seinen Tragödien sind noch einige Titel vorhanden; sein Leben beschrieb der ältere Plinius. 4) Quintus Pomponius S., Bruder des Vor., war 41 n.Chr. Consul u. stimmte nach der Ermordung des Caligula für die Wiederherstellung der Republik, wodurch er sich den Haß des Heeres zuzug, doch der Kaiser Claudius schützte ihn. 5) Pedanius, war unter Nero, 62 n.Chr., Praefectus urbi; da er von einem seiner Sklaven getödtet worden war u. alle übrigen Sklaven des Hauses deshalb nach einem Senatsbefehl gleiche Strafe mit dem Verbrecher erhalten sollten, so entstand ein Aufstand u. das Volk verlangte die Freilassung der Unschuldigen; doch ging der Wille des Senates durch. 6) Julius S., aus Gallien, ausgezeichneter Redner u. Sachwalter in Rom unter Vespasianus im 1. Jahrh. n.Chr.; er starb noch jung vor 86 n.Chr.; in dem taciteischen Dialogus de oratoribus ist er eine der sprechenden Personen. 7) Epiuros od. Epithyros, griechischer Sophist des 2. Jahrh n.Chr., lehrte in Athen u. beschäftigte sich viel mit der Erörterung u. Ausübung der sittlichen Vorschriften des Pythagoras. Seine noch übrige Schrift besteht in einigen Antworten auf, vom Kaiser Hadrian ihm vorgelegte Fragen (Altercatio Secundi et Hadriani), herausgeg. von L. Holstenius, Rom 1638, Leyden 1639, in Th. Gales Opuscula mythologica, physica et et hica, u. im 1. Band von Orelli's Opuscula Graecorum vet. sententiosa et moralia. 8) S., Schüler des Valentinus in Ägypten; erweiterte u. verbesserte das Äonensystem seines Lehrers, indem er die guten u. bösen Äonen genauer von einander schied u. den Begriff derselben fester stellte. Er nahm außer den 30 Äonen noch eine doppelte Vierheit an, von denen er vier auf die rechte (Äonen des Lichts), vier auf die linke Seite (Äonen der Finsterniß) stellte, doch trug er durch die Einführung vieler dunkler u. unverständlicher Wörter auch oft zur Mißdeutung des Systems bei. Auch die Sophia des Valentinus hielt er nicht für eine der 30 Äonen, sondern dachte sie als eine der weitern Erzeugnisse dieser Äonen; überhaupt gab er die Äonen als unendlich an Zahl aus. Christus schrieb er einen bloßen Scheinkörper zu, weshalb er auch nicht wahrer Mensch gewesen sei. 9) S., Bischof zu Ptolemais im 4. Jahrh., weigerte sich auf dem Concil in Constantinopel die Verdammung des Arius zu unterschreiben u. wurde daher mit demselben ins Exil geschickt. 10) S., Erzbischof von Trident, lebte im 6. Jahrh. u. taufte den Sohn Agilulfs, Adalvald; er schrieb eine Geschichte der Longobarden bis auf seine Zeit. 11) S., griechischer Dichter, im 5. od. 6. Jahrh. in Constantinopel, dessen Epigramme in der Anthologie stehen. 12) Johannes S., s. Johannes 322). 13) Lotichius S., s. Lotichius 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 733.
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