[539] Ansatz, 1) (Epiphyse, Anat.), an Knochen, durch Knorpel mit den Haupttheilen in Verbindung stehendes kleineres Endstück, bes. bei noch unausgewachsnem Körper; 2) von Muskeln, das Sichanfügen derselben an Knochen; 3) an ein Stromufer angeschwemmtes Land, vgl. Alluvion; 4) (Seew.), der oberste, bis an die Galione reichende Theil des Vorderstevens; 5) bei dem Bohren von Wasserröhren, die an die Bohrstange angefügte eiserne Stange; 6) (Mühlenb.), an einer Welle od. einem Getriebe, der Anfang eines Zapfens; 7) (Schloss.), an französischen Schlössern, der in den Riegel fallende Theil, wodurch seine Vorschiebung verhindert wird; 8) (Ansetzen, Gärtn.), Vermehrungsart der Gewächse, wo ein junger Baum dadurch erhalten wird, daß man einen geritzten Zweig eines alten Baums durch einen Spalttopf hindurch steckt u. ihn in der hierin aufgenommenen Erde wurzeln läßt, worauf man dann nach 1 od. 2 Jahren den Zweig unter dem Topf abschneidet u. das neue Bäumchen aus dem Topfe verpflanzt; 9) (Bot.), so v.w. Apophyse; 10) an musikalischen Blasinstrumenten der beim Gebrauch an den Mund gesetzte Theil derselben; daher Ansatzstücke, einzelne Theile, welche wegen höherer u. tieferer Stimmung an musikalischen Instrumenten angefügt werden; 11) die von der physischen Beschaffenheit der Mundtheile u. der Geschicklichkeit, solche zu benutzen, abhängige Behandlung von Blasinstrumenten; daher: er hat einen guten od. schlechten A. auf der Oboe etc.; 12) (Rechtsw.), so v.w. Anleite; 13) (Math.), A. einer Aufgabe, einer Gleichung etc., die Anordnung der gegebenen Glieder, um daraus das Geforderte zu finden, s. u. Regel de tri u. Algebra.