[720] Stedingk, 1) Bogislaw, Graf von S., geb. 1746 zu Lenschow in Schwedisch-Pommern; trat früh in schwedische Dienste, ging aber, da in Schweden Friede herrschte, nach Frankreich u. diente unter Lafayette in Amerika. Nach dem Frieden kehrte er als Oberst nach Frankreich u., als Gustav III. den Russen 1778 den Krieg erklärte, in sein Vaterland zurück. Er wurde Generalmajor u. befehligte 1790–91 eine schwedische Division, mit welcher er sich tapfer gegen die russische Übermacht unter Michelson u. Schulz schlug. Nach dem Frieden von Wärälä 1792 wurde er Gesandter in Petersburg u. erst nach dem Abschlusse des Tilsiter Friedens nach Stockholm zurückberufen. Her widersetzte er sich den Kriegsplanen Gustavs IV. gegen Rußland, war bei der Revolution thätig, welche diesen König zur Thronentsagung zwang, u. schloß als schwedischer Gesandter mit den Russen den Frieden zu Åbo. Karl XIII. ernannte ihn zum Feldmarschall u. erhob ihn zum Grafen. 1813 u. 1814 befehligte er unter dem Kronprinzen von Schweden die schwedische Armee in Deutschland u. den Niederlanden u. st. 1836 in Stockholm. 2) Der jüngere Bruder des Vor. diente ebenfalls lange in Frankreich mit Auszeichnung, machte den Amerikanischen Krieg mit u. begleitete den Admiral Suffren nach Indien. Er stieg bis zum französischen Schiffscapitän, wurde aber mach Schweden zurückgerufen, focht dort tapfer gegen die Russen u. wurde Viceadmiral.