Stockfleth

[853] Stockfleth, 1) Heinrich Arnold, geb. 1643 zu Alfeld im Hannöverschen, st. 1708 als Kirchenrath, Oberhofprediger u. Generalsuperintendent, wie auch Director des Gymnasiums in Baireuth; als Mitglied des Blumenordens hieß er Dorus, auch seine Gattin, geb. Frisch, war Dichterin; es gibt von ihm geistliche Lieder. 2) Thomas de S., geb. 1743 zu Faaberg im Stifte Aggershuus, dänischer Dichter; er st. 1808. 2) Niels Joachim Christian Vibe, der Apostel der Lappländer, geb. 11. Jan. 1787 in Christiania, trat in das Militär u. wurde Lieutenant in einem dänischen Infanterieregimente u. zeichnete sich in der Schlacht bei Sehestadt am 10. Oct. 1813 so aus, daß er Hauptmann wurde. Nach der Trennung Norwegens von Dänemark nahm er seinen Abschied, wurde 1818 Offizier im Musketiercorps von Valdens u. zugleich Hauslehrer eines Geistlichen; studirte seit 1823 Theologie in Christiania u. Upsala u. wurde 1825 Prediger zu Vadsöe in Ostfinnmarken, einem in der Nähe des Nordcaps gelegenen Kirchspiel, welches fast nur von Lappen bewohnt wird. S. lernte deren Sprache u. schuf erst ein lappisches Alphabet u. legte so den Grund zu einer volksthümlichen lappischen Literatur. Später wurde er als Pfarrer nach Lebesby (ebenfalls in Ostfinnmarken) versetzt, gab aber 1839 sein Predigtamt auf, um mehr Muße für seine literarischen Arbeiten zu gewinnen. Er schr.: Grammatik i det Lappiske sprog, saaledes som det tales i Nors-Finmarken, Christiania 1842; Gjenmäle i anledning af de i Tidsskriftet Nor etc., ebd. 1847; Norsk lappisk Ordbog, ebd. 1850; Om de Finske sprogforholde i Finmarkens og Nordlandenes ämter, ebd. 1851; eine Sammlung geistlicher, größtentheils von ihm übersetzter Lieder, ein Taschenbuch etc. Seine ferneren Untersuchungen über die Lappländische Sprache u. Literatur stehen in den Schriften der Upsaler Akademie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 853.
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