Teschen

[396] Teschen, 1) früher Kreis des österreichischen Herzogthums Schlesien, 182,000 Ew.; theilte sich in die Herzogthümer T. u. Bielitz u. in die Minderherrschaften Freistadt, Friedeck, Deutschleuthen, Reichwaldau, Dombrau u. Oderberg; 2) Herzogthum, den größten Theil des Kreises enthaltend, mit 154,000 Ew. Seit 1766 besaß es der kursächsische Prinz Albert, der Eidam des Kaisers Franz I.; von diesem erbte es 1822 der Erzherzog Karl u. jetzt gehört es dessen Sohn, dem Erzherzog Albrecht; s.u. Schlesien Gesch. S. 240, 244 u. 249; vgl. A. Heinrich, Verf. über die Geschichte des Herzogthums T., Teschen 1818; Biermann, Geschichte des Herzogthums T., Wien 1863; L. I. Schersnik, Nachrichten von Schriftstellern u. Künstlern aus dem Fürstenthum T., Tesch. 1810; 3) Bezirk des Herzogthums Schlesien; 4) Hauptstadt darin, rechts an der Ölsa u. am nördlichen Fuße der Beskiden, ist Sitz eines Kreisgerichts, des Bezirks-, Steuer-, Hauptzoll- u. Postamts, des Breslauer fürstbischöflichen Generalvicars, fünf Kirchen (1862 wurde eine neue protestantische Kirche eingeweiht), mehre Klöster u. Wohlthätigkeitsanstalten, altes Schloß, lutherisches u. katholisches Gymnasium, Haupt- u. Unterrealschule, Handelsschule, adeliges Convict, lutherisches Alumneum, Museum, zwei Spitäler, Waisenhaus, Theater; man fertigt Wollenwaaren, Gewehre (Teschinge), Liqueure, Bleizucker, Bierbrauerei, Flachsbereitungsanstalt, bedeutender Wein- u. Durchgangshandel; 8150 Ew. Hier Friedensschluß am 13. Mai 1779, wodurch der Baierische Erbfolgekrieg (s.d.) beendigt wurde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 396.
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