Wienbarg

[191] Wienbarg, Ludolf, geb. 1803 in Altona; studirte seit 1823 in Kiel Theologie, dann Philosophie; nach Vollendung seiner Studien unterrichtete er die Kinder des Grafen von Bernstorff, privatisirte dann in Hamburg, war 1831 u. 1832 Lehrer des Sohnes des dänischen Gesandten im Haag, hielt nachher Privatvorlesungen in Kiel u. ging 1835 nach Frankfurt, um mit Gutzkow die Zeitschrift Deutsche Revue zu gründen, verfiel jedoch, zu der Partei des Jungen Deutschland gerechnet, 1836 dem Interdict des Deutschen Bundestags, wurde ausgewiesen, lebte darauf einige Zeit am Rhein, war dann in Hamburg bei der Redaction der Börsenhalle beschäftigt u. ging später nach Altona zurück. 1848 betheiligte er sich als Stabsadjutant in einem Freicorps u. 1849 als freiwilliger Jäger am Schleswig-Holsteinschen Feldzug. Seitdem lebt er wieder in Altona u. Hamburg. Er übersetzte als L. Vineta die Episode Pindars von dem Argonautenzuge (Pindars Jason), Hamb. 1830; auch Rasks Anleitung zur altnordischen Sprache, Hamb. 1839; u. schr.: Paganinis Leben u. Charakter, ebd. 1830; Holland in den Jahren 1831 u. 1832, ebd. 1833; Ästhetische Feldzüge, ebd. 1834; Soll die plattdeutsche Sprache gepflegt od. ausgerottet werden? ebd. 1834; Wanderungen durch den Thierkreis, ebd. 1835; Die neueste Literatur, Manh. 1835, 2. A. ebd. 1838, Tagebuch von Helgoland, Hamb. 1838; Die Dramatiker der Jetztzeit, Altona 1839, 1. Heft; Vermischte Schriften, ebd. 1840, 1. Bd. (Quadriga); Der dänische Fehdehandschuh, Hamb. 1846; Das dänische Königsgesetz, ebd. 1847; Darstellungen aus den Schleswig-Holsteinschen Feldzügen, Kiel 1850 f., 2 Bde.; Das Geheimniß des Wortes, Hamb. 1852; Geschichte Schleswigs, ebd. 1861 f., 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 191.
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