[589] Klarheit. (Schöne Künste)
Wir nennen den Gegenstand unsrer Vorstellung klar, wenn wir ihn, im Ganzen genommen, so bestimmt und so kenntlich fassen, daß es uns leicht wird, ihn von jedem andern Gegenstand zu unterscheiden. Von der Deutlichkeit ist die Klarheit darin unterschieden, daß diese den Gegenstand nur im Ganzen kenntlich macht, da bey jener auch das besondre und seine einzele Theile klar sind.
Die Klarheit eines Gegenstandes würkt auf mehr als einerley Art so vortheilhaft auf die Vorstellungskraft, daß sie bey der Theorie der schönen Künste in mehrern Betrachtungen wichtig wird. Jeder Gegenstand, der bestimmt soll gefaßt werden, muß die gehörige Klarheit haben; und so ist sie ihm auch nöthig, wenn man ihn mit Vergnügen sehen soll. Dann der menschliche Geist hat einen unauslöschlichen Hang, die Sachen auf die er einmal seine Aufmerksamkeit gerichtet hat, klar zu sehen. Wenn man nicht klar (oder wie man es zu nennen pflegt, deutlich genug) mit uns spricht; wenn man uns etwas zeiget, das wir aus Mangel des Lichts nicht klar genug sehen können; so werden wir dadurch in merkliche Unruhe gesetzt. Also müßte schon deswegen allein jeder Gegenstand des Geschmaks, den uns die Künste vorstellen, hinlängliche Klarheit haben.
Jedes Werk der schönen Künste, und jeder Haupttheil, der schon für sich eine bestimmte Würkung thun soll, muß, wo nicht, wie von hellem Sonnenschein, doch wie von vollem Tageslicht beleüchtet werden. Hier hat der Künstler zweyerley Dinge zu überlegen: er muß dem ganzen Werk, in so fern es sich auf einmal fassen läßt, hinlängliche Klarheit geben, und denn jedem Theile desselben besonders, den Grad der Klarheit, der ihm zukommt. Ein Werk, das im Ganzen nicht Klarheit genug hat, ist bey allen Schönheiten einzeler Theile, als eine Sammlung von Trümmern anzusehen. Welcher wahre Kenner wird ein Gemählde, das im Ganzen nichts verständliches vorstellt, darum, daß hier und da eine schöne Figur, oder eine schöne Gruppe könnte herausgeschnitten werden, für ein schönes Gemähld ausgeben?
Aber wie muß man die Klarheit des Ganzen beurtheilen? und worauf hat der Künstler zu sehen, um sie zu erreichen? Was ist in einem Werk der schönen Künste Klarheit des Ganzen?
Am leichtesten ist diese Frage bey einem Gemählde zu beantworten, und von dieser Gattung kann die Antwort auch auf Werke andrer Gattungen angewendet werden. Die horazische Maxime ut pictura poesis, kann auf alle Künste ausgedähnt werden. Also, wenn zeiget ein Gemählde Klarheit im Ganzen?
Unstreitig alsdenn, wenn ein verständiger Beurtheiler seinen Inhalt, aus dem, was vor ihm liegt bestimmt erkennt; wenn er nach hinlänglicher Betrachtung des Werks seinen Inhalt erzählen, das Hauptintresse, worauf alles ankommt, bemerken, jeden Haupttheil nennen, und sagen kann, wie er mit dem Ganzen zusammenhängt, und was er zum Ganzen würkt. Nach diesen wenigen Begriffen ist es leicht, jedes Werk in Ansehung der Klarheit des Ganzen zu beurtheilen. Wenn wir ein Heldengedicht lesen, oder ein Drama sehen, so dürfen wir nach Vollendung desselben nur versuchen, ob wir diese Fragen beantworten können. Was für eine Handlung war dieses, wodurch veranlaset, und was war der Ausgang? Wie kam es, daß die Sachen diese Wendung nahmen? Was hat dieser, und der von den handelnden Personen, zu der Sache beygetragen? Woher entstuhnd diese, und diese Verändrung in der Lage der Sachen? Wenn wir uns dergleichen Fragen beantworten können, und wenn uns dünkt, wir sehen die ganze Handlung von Anfange bis zum Ende, nach allen Hauptumständen und Hauptpersonen, wie ein helles Gemählde vor Augen; so fehlt es dem Gedichte nicht an Klarheit im Ganzen.
Hören wir ein Concert, oder ein anderes Tonstük, so dürfen wir nur Achtung geben, ob wir empfinden, daß Gesang, Harmonie und Bewegung mit den Aeusserungen einer bekannten Leidenschaft, oder Empfindung übereinkommen; ob sie sich durch das ganze Stük allmählig verstärkt, oder ob sie bey demselben Grade der Stärke verschiedene Wendungen annihmt, wobey wir aber immer dieselbe Leidenschaft, oder Empfindung sprechen hören. [589] Hat dieses statt, so ist das Concert im Ganzen klar und verständlich genug.
Sehen wir ein Ballet mit aller Aufmerksamkeit eines Liebhabers, ohne hernach sagen zu können, was es vorstellt; was für Empfindungen die Personen dabey geäussert; was für Intresse sie überhaupt und jeder besonders dabey gehabt; durch was für einen Geist getrieben, sie so ausserordentliche Wendungen und Gebehrden gemacht haben: so lasset uns dreiste sagen, dieses Ballet sey unverständlich, und der Erfinder habe ihm die nöthige Klarheit nicht zu geben gewußt.
Es ist für den Künstler äusserst wichtig, seinem Werk im Ganzen, die höchste mögliche Klarheit zu geben, ohne welche das Werk des größten Genies, keinen großen Werth hat. Hierüber wär ungemein viel zu sagen: aber wir können nur das Vornehmste kurz anzeigen.
Der Künstler untersuche genau, nachdem er den Plan oder Entwurf seines Werks gemacht hat, ob er nun einen genau bestimmten und klaren Begriff von demselben habe; ob die vor ihm liegenden Theile so zusammenhangen, daß das Ganze, was er vorstellen will, würklich daraus erwächst. Will er sicherer seyn, sich in seinem Urtheile nicht zu irren; so lege er den Entwurf, so kurz gefaßt, als es möglich ist, einem Freund vor, und befrage ihn, ob das was er sieht, ihm einen hellen und wolbestimmten Begriff, von dem Werk gebe. So lange in dem Plan oder Entwurf des Werks, die geringste Ungewißheit bleibet, oder wenn er nicht in wenig Worten, jedem nachdenkenden Menschen, deutlich kann angezeiget werden, so ist es mit der Klarheit des Ganzen noch nicht richtig.
Hiernächst befleißige er sich, seinem Plan, nach Maßgebung des Reichthums der Materie, die höchstmögliche Einfalt zu geben. Die Hauptmittel hiezu, sind anderswo an die Hand gegeben worden.1 Denn beobachte er die Maximen der besten Anordnung und Gruppirung: insonderheit wenige große Massen, die wol zusammenhangen, und deren jede wieder ihre untergeordneten Gruppen habe.2 Hierauf bezeichne er jede Hauptgruppe, nach Maaßgebung ihrer Wichtigkeit ausführlicher, größer, nachdrüklicher, als die weniger wichtigen; die Nebensachen bezeichne er flüchtig, und nur überhaupt, daß sie mehr angezeiget, als ausgeführt seyen.
Hat der Künstler dieses beobachtet, so wird es seinem Werk im Ganzen gewiß nicht an Klarheit fehlen; jeder verständige Kenner wird bestimmt fassen, was er mit dem ganzen Werk hat sagen wollen.
Unter den grössern Werken der Dichtkunst hat die Aeneis den höchsten Grad der Klarheit im Ganzen. Der ganze Plan läßt sich sehr leicht übersehen, und auf welche besondere Stelle dieses reichen Gemähldes man sieht, da erblikt man den Helden, entdeket den Zwek seiner Unternehmungen, die Schwierigkeiten, die er bereits überwunden, und die er noch zu überwinden hat. Die Ilias hat im Ganzen weniger Klarheit, obgleich der Plan auch ganz einfach ist. Aber das Werk hat noch viel von der rohen Natur, und ist nicht in so wenig große Massen geordnet, als die Aeneis; die Zahl der einzelen Gruppen, die keiner grössern Masse untergeordnet sind, ist fast unermeßlich. Man bewundert Homer als ein mächtiges, unerschöpfliches, alles umfassendes Genie, und Virgil, als einen feinen Künstler. Von unsern deutschen Epopöen hat der Meßias in diesem Stück mehr von der Ilias, die Noachide mehr von der Aeneis; aber bey der Klarheit hat diese Epopöe den Fehler, daß in dem Plan etwas unbestimmtes bleibt, da es nicht klar genug in die Augen fällt, ob die Vertilgung der Sünder, oder die Rettung der Noachiden die Hauptsach sey.
In dem Trauerspiel hat Sophokles wegen der grössern Einfalt des Plans, im Ganzen mehr Klarheit, als Euripides; in der Ode Horaz mehr, als Pindar; in der Rede Demosthenes mehr, als Cicero. In Gemählden sind Raphael und Corregio in diesem Stük die größten Meister, und in der Musik Händel. In der Baukunst muß man vorzüglich die Alten zu Mustern nehmen, und unter den Neuern lieber die ältern Italiänischen, als die Französischen Baumeister.
Eben die Mittel, wodurch die Klarheit im Ganzen erhalten wird, dienen auch sie jedem einzeln Theile zu geben. Der Künstler muß jeden kleinern Theil in der größten Klarheit denken, und hernach für das, was er so denkt, einen hellen Ausdruk suchen. Wer sich nicht jedes Schritts, den er thut bewußt ist; wer nicht auf jeder Stelle seines Werks genau sagen kann, was das seyn soll, was er da zeichnet, oder sagt; wem dieser Gegenstand nicht wie ein wol erleuchtetes Bild vor Augen liegt, der läuft allemal Gefahr etwas unverständliches [590] hinzusetzen. Nur die hellesten Köpfe können gute Künstler seyn; die sich bey jeder nur einigermaaßen wichtigen Vorstellung verweilen, um sie bestimmt, und in völligem Lichte zu fassen. Jeder Mensch von einigem Genie, und ein wahrer Künstler mehr, als andre, beobachtet alles, was ihm vorkommt, wird mehr oder weniger davon gerührt, macht seine Betrachtungen darüber. Der große Haufe, der sich von seinen eigenen Vorstellungen, oder Empfindungen nie Rechenschaft giebt, überläßt sich dabey dem zufälligen Genuß dessen, das ihm vorkommt: aber der nachdenkende Mensch will wenigstens das Vornehmste davon genau bemerken; er verweilet dabey, frägt sich selbst, was das ist, das er sieht; wohin das ziehlt, was er denkt; woher das kommt, was er empfindet. Daraus entsteht die Bemühung alles klar zu sehen; er verläßt keine Vorstellung eher, bis er sie genau gefaßt hat. Scheinet sie ihm wichtig, so giebt er sich die Mühe länger dabey zu verweilen, sie von mehrern Seiten zu betrachten; sie zu bearbeiten, und ruhet nicht eher, bis er sie in der höchsten Klarheit und Einfalt gefaßt hat.
Wer so mit seinen eigenen Gedanken verfährt, der bekommt das Licht in seine Seele, ohne welches er andere nicht erleuchten kann. Das größte Genie ist hiezu nicht hinlänglich, wenn es nicht vorzüglich mit dem, was man im engsten Sinne Verstand und Urtheilskraft nennt, verbunden ist. Ohne lang anhaltende Uebung entwikeln sich die Anlagen, die man von Natur dazu bekommen hat, nicht. Darum ist die Erlernung der Wissenschaften, oder in Ermanglung dessen, ein beständiger Umgang mit den hellesten Köpfen, für den Künstler eine höchstwichtige Sache. Der Verstand ist von allen Eigenschaften der Seele unstreitig der, welche sich am langsamsten entwikelt. Darum kann man nicht zu viel dafür thun. Der größte Theil der Menschen behilft sich Lebenslang mit confusen Vorstellungen.
Hat der Künstler sich selbst klarer Vorstellungen versichert, ist er sich dessen, was er zeichnen, oder auf andre Weise vorbringen will, in dem Maaße bewußt, daß er sagen kann, was er eigentlich vorstellen soll, zu welcher Art der Dinge es gehöret, und was es damit auszurichten gedenket; alsdenn kann er auf den Ausdruk und die richtige Zeichnung der Sache denken.
Dieses kann keine große Schwierigkeit mehr haben, nachdem man einmal auf das bestimmteste weiß, was man sagen oder vorstellen will. Doch muß jede einzele zusammengesezte Vorstellung mit eben der Vorsicht behandelt werden, wie das Ganze. Man sieht Gemählde von Holländischen Meistern, wo nicht nur jede Gruppe, sondern jede Figur, auch wol jeder einzele Theil einer Figur in Zeichnung, Perspektiv, Haltung und Colorit eben so vollkommen, als ein ganzes Gemählde behandelt worden. Dadurch bekommen solche Gemählde auch in den kleinesten Theilen die höchste Klarheit. So muß man auch in andern Künsten verfahren. Der Redner muß jede einzele Periode besonders bearbeiten, so wie die ganze Rede; nur mit dem Unterschied, daß das Einzele nicht die höchste absolute Klarheit, sondern den Grad derselben haben muß, der sich für den Ort und die Stelle und die Wichtigkeit der Sache schiket. Nach diesen Verhältnissen, muß das, was man zu sagen hat, durch mehr oder weniger allgemeine, oder durch mehr oder weniger besondere individuelle Begriffe ausgedrükt werden. Je allgemeiner die Begriffe und Ausdrüke sind, je weniger relative Klarheit bekommt der Gedanken, und der besonderste Ausdruk, der blos auf einen einzelen Fall zu gehen scheinet, hat die höchste relative Klarheit. So hat, um nur ein Beyspiel zu geben, die Aesopische Fabel, in so fern sie einen einzeln Fall erzählt, eine unendlich grössere Klarheit, als die in allgemeinen Ausdrüken, und durch allgemeine Begriffe vorgetragene Lehre, die darin enthalten ist.
Daraus folget überhaupt, daß der richtige Grad der relativen Klarheit erst alsdenn erhalten wird, wenn nach Maaßgebung des Lichts, darin eine Vorstellung stehen soll, mehr oder weniger allgemeine Begriffe und Ausdrüke zur Vorstellung der Sache gebraucht werden. Wenn man z.B. sagt, daß die Zeit die Trauer über einen verstorbenen Gemahl lindert, so hat der Gedanken, weil er in allgemeinen Ausdrüken abgefaßt ist, sehr viel weniger relative Klarheit, als wenn man mit La Fontaine sagt:
Entre la veuve d'une année
Et la veuve d'une journée
La difference est grande.3
Und wenn man sagt; nach einiger Zeit der Trauer, haben sich die verliebtern Vorstellungen von allerhand [591] Art wieder eingefunden; so hat dieser Gedanken wegen der allgemeinen Ausdrüke bey weitem nicht die Klahrheit, als wenn eben dieser Dichter sagt:
En attendant d'autres atours
Toute la bande des Amours
Revient au colombier.4
Hat der Künstler den Gedanken deutlich gefaßt, so suche er vor allen Dingen ihn in der höchsten Einfalt zu sehen, und lasse ihm nichts, als das Wesentliche. Erst, wenn er ihn in dieser einfachen Gestalt gefaßt hat, kann er, nach dem Bedürfniß der Sache, Nebenbegriffe hineinbringen, und genau in Acht nehmen, daß diese nicht heller, als die wesentlichen hervorleuchten. Man läuft allemal Gefahr einem Gedanken seine Klarheit zu benehmen, wenn man zu viel Nebenbegriffe einmischt; darum muß nur das Nöthigste da seyn, und alle Nebensachen, müssen mehr durch Allgemeine, als durch besondere Begriffe bezeichnet werden.
Auch die Kürze des Ausdruks, wenn nur alle wesentliche Begriffe da sind, befördert die Klarheit, weil dadurch die Aufmerksamkeit weniger getheilt wird. Nach der Einfalt des Gedankens, ist die Kürze des Ausdruks die schätzbarste Eigenschaft desselben.5
Hiernächst hat man auch auf die Anordnung und Wendung einzeler Gedanken zur Beförderung der Klarheit zu denken. Aus eben denselbigen Begriffen, in denselben Ausdruk eingekleidet, kann ein mehr oder weniger heller Gedanken entstehen. Es lassen sich darüber keine besondere Regeln geben. Wem daran gelegen ist, diesen Theil der Kunst recht zu studiren, dem rathen wir, bey jedem Gedanken von besonderer Klarheit, den er bey großen Schriftstellern antrift, Versuche zu machen, die Begriffe anders zustellen, um zu fühlen, was die Anordnung zur Klarheit thut. Billig sollten die Lehrer angehender Redner ihre Schüler fleißig darin üben, daß sie Perioden, die etwas verworren sind, ihnen vorlegten, und sie die beste Anordnung zum klaren Ausdruk, heraussuchen liessen. Wo irgend ein besonderer Theil der Kunst große Uebung erfordert, so ist es dieser.
Auch die Uebergänge von einem Gedanken zum andern, die eigentlichen Verbindungswörter (Conjunktionen) oder Redensarten, die ihre Stelle vertreten, tragen ungemein viel zur Klarheit bey. Mit einem einzigen Wink geben sie uns zu verstehen, ob das Nachstehende eine Folge, oder eine Erweiterung, oder eine Erläuterung des Vorhergehenden sey, oder in was für einen andern Verhältnis es damit stehe; oder sie erinnern uns, die Aufmerksamkeit auf etwas neues anzustrengen. An dergleichen Verbindungen ist die griechische Sprach ungemein reich, und unter den Neuern haben die französischen Schriftsteller es in diesem Theil am weitesten gebracht. Weßwegen wir das fleißige Studium derselben den Deutschen, denen es vor kurzem in diesem Stük noch sehr gefehlt hat, bestens empfehlen. In der schweeren Kunst der Rede ist kaum etwas, woran man den sehr hell und bestimmt denkenden Kopf leichter entdekt, oder vermißt, als dieses.
Ueber die Wahl der Wörter, wär in Ansehung der Klarheit noch sehr viel zu sagen, der eigentlichste und bestimmteste Ausdruk ist zur Klarheit allemal der Beste. Muß man aber um die Sache ganz nahe vor das Gesicht zu bringen, sich des figürlichen Ausdruks, oder gar der Bilder und Gleichnisse bedienen, so müssen diese im höchsten Grade bestimmt und hell seyn.
Daß auch der Wolklang zur Klarheit der Rede viel beytrage, ist schon in dem vorhergehenden Artikel erinnert worden.
Es ist vorher angemerkt worden, daß im Ganzen genommen, die Ilias weniger Klarheit, als die Aeneis habe; aber in einzeln Theilen kann Homer, als das erste Muster der Klarheit angeführt werden. Für die Beredsamkeit, müssen Demosthenes, und in dem einfachesten Vortrag Xenophon vor allen andern studirt werden. Von unsern einheimischen Schriftstellern, können wir in Ansehung des klaren prosaischen Vortrags Wieland, Lessing und Zimmermann, als die ersten claßischen Schriftsteller empfehlen.
Buchempfehlung
Die beiden Schwestern Julchen und Lottchen werden umworben, die eine von dem reichen Damis, die andere liebt den armen Siegmund. Eine vorgetäuschte Erbschaft stellt die Beziehungen auf die Probe und zeigt, dass Edelmut und Wahrheit nicht mit Adel und Religion zu tun haben.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro