Blech

*1. Blech auffschlagen.Agricola II, 111.


*2. Es fehlt ihm an Blech.Wurzbach II, 39.

D.i. Geld.


*3. Sich zu (dünnem) Blech schlagen lassen.Henisch, 410.


[Zusätze und Ergänzungen]

*4. Blech auf den Kleidern haben.

Von Kleidern, die stattlich geputzt, mit Gold überladen sind.

Frz.: Ils sont dorés comme des calices. (Kritzinger, 246.)


*5. Ein Blech machen.

Weiss der Geliebte in Tirol, dass ihm sein Mädchen untreu ist, so lässt er längere Zeit nichts merken, sondern wartet auf eine gute Gelegenheit, z.B. auf das Kirchweihfest, wo er mit seinem ungetreuen Schatz das Wirthshaus besucht. Plötzlich verschwindet er, und die Ungetreue sitzt beschämt da; ihr haftet so lange das Blech an, bis sich ein anderer Bursche findet, der für sie zahlt und sie nach Hause führt. Findet sich aber keiner, dann muss sie »Schotten tragen«, d.h. sie muss allein nach Hause gehen, was natürlich eine grosse Schande ist. (Wiener Abendpost 1874, Nr. 46.)


*6. Einem ein Blech anschlagen.Weinhold, Schles. Wb. 10.

Ihn verlästern. Blech hat hier die Bedeutung eines Zeugstreifens und sagt eigentlich: Einem unvermerkt zum Spott einen Zeugfleck anheften.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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