Deutsch (Subst.)

Deutsch (Subst.).


1. Das beste Deutsch ist, das von Herzen geht. Sailer, 342; Simrock, 1553; Reinsberg V, 59.


2. Deutsch ist die Sprache der Böcke. (Poln.)

Dies Sprichwort ward wol durch den gemeinen Dialekt der deutschen Ansiedler, der selbst einem deutschen Ohre zuwiderklingt, veranlasst. (Wurzbach I, 7.)


3. Wenn ich nich doas lîbe bissel Doitsch kende, su kende ich nischte.Gomolcke, 1102; Frommann, III, 249, 286; hochdeutsch bei Simrock, 1554; Reinsberg V, 60.


[Zusätze und Ergänzungen]

11. Das besste Deutsch ist, das von Herzen kommt.


*12. Auf gut alt-teutsch.

Pistor im Vorwort zu seinem Juridischen Sprichwörter-Schatz führt als Quelle an: Ventura de Valentico in Parthenis Litigiosa, Nr. 116.


*13. Datschen mit die lange Bratschen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Von Leuten mit vornehmem Aeussern, an denen aber nicht viel ist. Als Vertreter Deutschlands gelten bei den Juden in Polen die deutschen Fuhrleute, die mit ihren langen Frachtwagen Polen und Russland durchziehen, zwar viel mit den langen Peitschen knallen, aber wenig Geld in den Wirthshäusern zurücklassen. Vielleicht ist diese jüdisch-deutsche Redensart, die ihre Spitze gegen die Deutschen kehrt, die Antwort auf unsere Behauptung: »In Polen ist nichts zu holen.«


*14. Geliebtes Deutsch.

Aus einer Stelle von Goethe's Faust in den Volksmund übergegangen. Faust sagt: »Mich drängt's den Grundtext aufzuschlagen, das heilige Original in mein »geliebtes Deutsch« zu übertragen.«


*15. Mit dem muss man deutsch reden.


*16. Uann wos daidsch sogn. (Steiermark.) – Firmenich, II, 765, 17.

Einem etwas deutsch sagen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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