Gestank

1. Der Gestank des Knoblauchs überwältigt den Duft des Ambra.


2. Der Gestank verräth das Aas.Parömiakon, 2095.


3. Ich will den Gestank auf Erden nicht vermehren, sagte der Sperling, und schiss in den Bach.Westermann's Monatshefte, Nr. 74; Pfarrius, Schein und Sein (Braunschweig 1863), 142.


4. Viel Gestank, aber wenig Klang.


5. Wer Gestank macht, der macht den Säuen einen Schleck.


6. Willst du keinen Gestank, mein lieber Christ, so wühle nicht im Mist.


*7. Das ist ein Gestank, man könnt' sich dran anlehnen. (Rottenburg.) – Haug.


*8. Den Gestanck für Bisam halten.Luther's Tischreden, Appendix.


*9. Doa kriagt mer G'stank für Dank. (Franken.) – Frommann, VI, 168, 116.

*10. Er hat einn bösen gestanck hinder jm gelassen.Franck, II, 58a; Braun, II, 499.

Z.B. Schulden.

Dän.: At lade en stank efter sig. (Prov. dan., 529.)


*11. Er scheidet mit einem Gestanck wie der Teuffel.Lehmann, II, 215, 90; Eyering, II, 419.

Unangenehme Erinnerungen zurücklassen. Aus den Zeiten, wo man den Teufel noch persönlich erscheinen [1631] liess und an solche Erscheinungen glaubte. Gestank = Gerücht.

Lat.: Discedit foetore relicto. (Binder I, 339; II, 799; Seybold, 129.) – Infixo aculeo fugere. (Binder I, 735; II, 1581; Erasm., 688; Philippi, I, 195; Seybold, 239.) – Spondyla fugiens pessime pedit. (Binder II, 3197; Tappius, 60b.)


*12. Viel Gestank zurücklassen.Murner, Nb., 54; Eiselein, 233.


*13. Wie lesst der ein gestanck hinder yhm. Agricola I, 384.

Von jemand, den man für gut gehalten hat, dessen Leben und Handlungsweise aber nach seiner Entfernung von einer ganz entgegengesetzten Seite kundbar werden.

Lat.: Felis fugiens pessime pedit. (Eiselein, 233.)


[Zusätze und Ergänzungen]

14. Wer den G'stanken ang'fangt, soll'n auch ausmachen.Wurth, 148.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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