1. Dank altert schnell.
Holl.: Heden deugd gedaan, morgen is de dank vergaan. (Harrebomée, I, 120.)
*2. Dank gebiert Dank.
3. Dank hab' die Ruth', sie macht die Kinder gut.
4. Dank und Noth sind oft zugleich todt.
Von Undankbaren, die, sobald sie nur ihres Uebels ledig sind, auch die Wohlthat und den, der sie erwies, vergessen.
5. Dank veraltet bald.
6. Dank verdient Dank.
7. Das ist doppeln danck werths, wass einem vngebetten wilfart wird. – Lehmann, 118, 11.
8. Der Dank ist bald eingenommen.
Lat.: Si quid benefacias pluma levior est gratia. – Si quid peccaris plumbeas iras gerunt. (Sutor, 80.)
9. Der Dank ist schon gessen.
Lat.: Post munus illico seneseit gratia.
10. Der Dank kostet nichts und gefällt doch Gott und Menschen wohl.
Dän.: Tak koster lidt, og behager gud og mennesker (Prov. dan., 543.)
11. Fan Thank staarw Smath's Kat. (Nordfries.)
Von Dank sagen starb die Katze des Schmieds. Der leere Dank trägt nichts ein, man kann davon nicht leben.
[551] 12. Fehlt es an Dank, so fehlt's nicht an Gestank.
13. Habt Dank ist eines Bettlers Gab, ein Bettler gibt auch nicht mehr. – Lehmann, 73, 30.
14. Man kan einem ohn seinen danck nichts geben. – Henisch, 644.
15. Man kan einem ohn seinen danck wol etwas nehmen. – Henisch, 644.
Holl.: Men mag iemand iets benemen tegen zijn' dank, maar niet geven. (Harrebomée, I, 120.)
16. Mit danck verdient man danck. – Pauli, Postille, I, 53a.
17. Schön Dank, sagte der Bettler, als man ihm einen Stein in die Beine warf.
Holl.: Heb dank, zei de kreupele, en hij kreeg eene krak in zijne lenden. (Harrebomée, I, 120.)
18. Schünn Dank, segt Blank. (Mecklenburg.) – Hoefer, 64.
19. Später Dank, schlechter Dank. – Simrock, 1496.
Dankbarkeit ist eine so allgemein anerkannte Tugend, dass derjenige, der sie auch nur eine Zeit lang aus den Augen setzt, in unserer Meinung viel verliert.
*20. Um den Dank der Welt muss man nichts anfangen, um ihren Undank muss man nichts unterlassen.
21. Vmb dank dienet keiner. – Henisch, 644.
Frz.: Toute peine mérite salaire. (Gaal, 277.)
22. Vom danck wird die Küchen kalt. – Lehmann, 72, 20.
Lat.: Ne verba pro farina. (Erasm., 414.)
23. Von danck starb dess Henckers Katz. – Henisch, 641; Lehmann, 72, 20; Petri, II.
Man dankte ihr nämlich nur, ohne ihr etwas Essen zu geben.
Dän.: Med stor tak fødes ingen kat; deraf døde vor kat. (Prov. dan., 544.)
24. Von leerem Dank wird die Küche mank. – Simrock, 1494; Eiselein, 111.
25. Wer Dank begehrt, ist Danks nicht werth.
26. Wer Dank fordert, macht das Geschenk wohlfeil.
27. Wessen Dank aufhört, dessen Dank ist nichts werth.
28. Zum Dank hat die Schnecke ein krummes Maul davongetragen. (Surinam.)
Dass oft Gutes mit Bösem vergolten wird.
29. Zu viel Dank bringt die Demuth in Gestank.
*30. Bösen danck darvon bringen. – Henisch, 641.
Holl.: Hij heeft zooveel dank als of hij in de kerk kijken had. (Harrebomée, I, 120.)
Lat.: Malam gratiam reportare.
*31. Das geht noch mit grossem Dank ab. (Rhöngebirge.)
*32. Einem schlechten Dank wissen.
*33. Er hat den danck schon geessen. – Tappius, 191b; Henisch, 641.
Lat.: Post munus illico senescit gratia. (Eiselein, 111.)
*34. Er hat wenig Dank davon.
Holl.: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (Harrebomée, I, 120.)
*35. Er wird seinen Dank schon noch kriegen.
Holl.: Dankaard zal u nog wel t' huis (tu lande) komen. (Harrebomée, I, 120.)
*36. Es lässt sich mit Dank nicht abmachen.
*37. Tausend Dank.
Der Slowene sagt: So viel Schritte von Klagenfurt bis Schestin, so viel mal Dank sei euch. (Reinsberg VI, 70.)
38. Dank ist der beste Klang. – Herberger, Paradies, 363.
39. Dem ist man mehr Danck schuldig, der einem hilfft, dass er nicht falle, alss der einen hilfft auffrichten. – Lehmann, 377, 57.
40. Es mag leicht sein, das es Danckes werdt ist. – Franck, I, 75b.
41. Hoa og Dank fîrsch Ränka un Schwenka und Hâmfîrn; fîrsch Schlîzgreifa werd d'r de Mutter a Pôlsla (kleines rundes Brot) bac ken.
Wird als Danksagung der Mädchen in den schlesisch-böhmischen Grenzbezirken an ihren Tanzschatz bezeichnet.
42. Man muss von niemand Dank erwarten, der unsere Hülfe nicht will. – Gruter, I, 37.
Frz.: D'homme contre sa volonté guory n'attens gré, grace ne mercy. (Leroux, I, 166.)
43. Mit Dank kann man keine Schuhe schmieren.
44. Nâm an gratten Toonk ön ian Höön, enen Drilling ön jü öör Höön, en lokke-ns, ön wat fer 'n Höön dö maast heest. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 356, 95 u. 376, 23.
Nimm einen grossen Dank in eine Hand und in die andere einen Dreiling und sieh einmal, in welcher Hand du am meisten hast.
45. Niemand kann allen zu Danke dienen.
»Ik sach newerlde enen, de de allen leeden konde to danken denen.« (Freybe, Redentiner Spiele, 1983-84.)
46. Statt Dank – Stank. – Frischbier, I, 588.
47. Von Danken starb des Schmieds Katze. – Hansen, 6.
Altfries.: Fan Donk stuarf de Smeds kat. (Hansen, 6.) Dem Sprichwort liegt ein Wortspiel zu Grunde. Das Wort Dank hat im sylter Friesisch zuerst die Bedeutung des deutschen Wortes »Dank«; dann heisst es auch so viel als Beulenschlagen, woran schon eine Katze sterben kann. Darnach wird die Erklärung bei Dank 11 zu berichtigen sein.
48. Von 'n Danke kan men keine Katten futtern. – Schambach, II, 388.
49. Wem andere Dank schuldig sind, der hat einen schönen Schatz.
Lat.: Thesaurus, gratia boni. (Sailer, Sprüche, 121.)
50. Wer ohn sein Dank badet, der verbrennt gemeiniglich den Hindern. – Petri, II, 747.
*51. Dank vom Hause Oesterreich.
Das Wort Buttler's in Schiller's Wallenstein, II, 6. In den Volksmund ist es wol aber erst durch den Abgeordneten von Vincke gekommen, der es mit Beifall in der zweiten preussischen Kammer am 3. December 1850 anwandte.
*52. Einem schlechten Dank erweisen.
Lat.: Eandem mihi gratiam refers, quam cuculus currucae. (Philippi, I, 120.)
*53. Einem zu Danke leben.
»Doch wil ik jw dit vorgheven, wille gy my bet to danke leven.« (Freybe, Redentiner Spiele, 1275.)
*54. Er will ohn allen dank dis oder jenes seyn. – Schottel, 1118b.
*55. Schön Dank, Herr Gevatter.
Ironische Abweisung. In Holland sagt man in solchen Fällen: Goeden dag, hofstede. (Harrebomée, I, 314.)
*56. Vört ireschte schönen Dank, vör't eänger sal Grossmutter schpinnen. (Neumark.) – Engelien, 221, 110.
Um auszudrücken, dass man für eine Gefälligkeit nichts geben will. Erst Dank, und für's andere soll die Grossmutter spinnen.
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