Halle

1. Die Häuser zu Halle, gelb sein sie alle.Deutsche Romanzeitung, III, 43, 552.

Zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurden sie nämlich auf Befehl Friedrich Wilhelm's I., dem die rauchgeschwärzten Häuser misfielen, sämmtlich mit einem wohlfeilen Gelb angestrichen, das sich freilich nicht lange hielt.


2. Hall' hat die Schönen überall.Berckenmeyer, 295.

Die Schönheit des weiblichen Geschlechts in Sachsen wird durch mehrere Sprichwörter gefeiert (s. Sachsen); das vorstehende ertheilt unter den Schönen denen zu Halle a.d.S. den Preis. Aber leider, wie denn in der Welt nichts ohne Schatten ist, behauptet ein anderes, wahrscheinlich blos boshaft verleumdend, dass mit der Schönheit nicht in gleichem Masse die Tugend verbunden sei. (S. 7.)


3. Halle an der Saale Strande ist die schönste Stadt im Lande.Deutsche Romanzeitung, III, 43, 552.


4. Halle hat drei Arten von Einwohnern: Hallenser, Halloren und Halunken.Deutsche Romanzeitung, III, 43, 551.


5. Halle und Rom liegen auf sieben Hügeln. Deutsche Romanzeitung, III, 43, 551.

Die hallischen sieben Hügel heissen: Jäger-, Peters-, Sand-, Schloss-, Schul-, Sperlings und Zettelsberg.


6. In Halle saufen sie alle.Deutsche Romanzeitung, III, 43, 551.


[278] 7. Zu Hall' sind die Huren all. (S. Abtschwind.) – Pistor., II, 138.


8. Zu Halle in dem Sachsenland und Montpellier im franschen Land ist der schönste Weiberstand.Deutsche Romanzeitung, III, 43, 551.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 278-279.
Lizenz:
Faksimiles:
278 | 279
Kategorien: