Karfreitag

1. Karfreitag war noch nie so lang, dass Ostern nicht folgte.


2. Wenn 's am Charfrytig rägnet, so git's es guet's Johr. (Solothurn.) – Schild, 114, 126.


[Zusätze und Ergänzungen]

3. Am Karfreitag nüchtern ein Gänseei verzehrt, bewahrt vor Bauchschäden und Fieber. Illustrirte Zeitung, 1860, S. 255b.


4. Am Karfreitag Regen bringt dem Bauer keinen Segen.Wunderlich, 38.


5. Am Karfreitag trauert die Sonne bis drei Uhr Nachmittags. (Schwaben.) – Illustrirte Zeitung, 1860, S. 255b.


6. An Korfreitche rejsen de Glucken uf Roume. Jarisch, 27.

Am Karfreitage reisen die Glocken nach Rom.


7. Wenn es am Karfreitag regnet, so geräth der Flachs nicht.Wunderlich, 38.


8. Wenn's am Karfreitage regnet, so nützt der Regen das ganze Jahr nichts. (Schwaben.) – Illustrirte Zeitung, 1860, S. 255b.


9. Wer am Karfreitag Erbsen (oder Linsen) isst, bekommt Geschwüre. (Schwaben.) – Illustrirte Zeitung, 1860, S. 255b.


10. Wer am Karfreitag in den Garten geht, zieht demselben Raupenfrass zu. (Ukermark.) – Illustrirte Zeitung, 255b.


11. Wer am Karfreitag sich einen Rausch trinkt, muss ihn dreimal beichten. (Tirol.) – Illustrirte Zeitung, 1860, S. 255b.


12. Wer am Karfreitage Wasser trinkt, wird das ganze Jahr von Schnaken (auch: von Durst) geplagt. (Schwaben.) – Illustrirte Zeitung, 1860, S. 255b.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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