1. Sanct Kilian ist vermögend genug, Sanct Martin den Mantel zu flicken. – Pistor., VI, 37; Eiselein, 372; Simrock, 5573; Körte, 3355; Braun, I, 1820.
Der letztere der beiden Heiligen hatte einst seinen Mantel zerschnitten, um einen nackten Bettler zu kleiden. Er wurde Patron des Erzbisthums Mainz, während der heilige Kilian das Bisthum Würzburg unter seinem Schutz hatte, das reicher als Mainz war; daher ward Joh. Philipp von Schönborn, der beide Bisthümer innehatte, durch das obige Wort zu Beiträgen für das ärmere Mainz verpflichtet.
2. Sanct Kilian stellt Schnitter an.
In Dänemark treibt Sanct Knud (10. Juli) die Bauern mit Sensen aus. (Reinsberg VIII, 155.)
3. Zu Külian (7. Juli) schneidt ein jederman. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 50.
*4. Den wird Meister Kilian1 zu Grabe begleiten.
1) Der Henker. – Lappenberg (bei Laurenberg) sagt: »Vermuthlich steht diese Benennung mit dem bekannten Apostel der Franken und Bischof von Würzburg in Beziehung, den man mit Schwert und Dolch abgebildet sieht.« Bei Lauremberg (I, 391) heisst es: »Ok heb' ik wol gesehn van einer olden Hex, wo Meister Kilian er maeked ein experfex« (den Garaus).
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