Kranz

1. Alter Kranz, wenig Glanz.


[1586] 2. Den Kranz bekommt nur der Sieger.


3. Den Kranz trägt der nur von der Bahn, der aushält bis zum letzten Mann.Gaal, 1041.

Lat.: Nonnisi victori blanda corona datur.


4. Der Kranz thut's nicht, sonst wäre der Geier der beste Vogel.


5. Ein Kranz ist leichter gewunden, als ein guter Kopf dafür gefunden.Körte, 3534.


6. Ein Kranz ohne Mühe (zu gewinnen), hat wenig Ziehe.

Erscheint werthlos, reizt nicht zum Kampf ihn zu gewinnen.


7. Es hilfft kein Krantz fürs Hauptweh.Gruter, I, 31; Petri, II, 252.


8. Es weiss niemand, wem der Kranz werden wird im Kampff.Petri, II, 303.


9. Kein Kranz schützt vor Hauptweh.Sailer, 208; Simrock, 5920.

Holl.: Geen krans heelt hoofdpijn. (Harrebomée, I, 448b.)


10. Kränze passen nicht auf jede Stirn.

Engl.: Garlands are not for every brow. (Bohn II, 360.)


11. Kränze zieren (machen) Bräute.


12. Man hängt keinen Kranz heraus, wenn man keinen Wein verkaufen will.

Span.: Quien ramo pone, su vino quiere vender. (Bohn I, 252.)


13. Manche trägt den Kranz, die den Kranz verloren.


14. Mancher greifft nach einem Krantz vnd erlangt ein Tuch.Petri, II, 249.


15. Wenn der Kranz am schönsten steht, verwelkt die Braut.


16. Wer nach dem Kranze strebt, bekommt doch eine Blume daraus.Eiselein, 394; Simrock, 5921; Braun, I, 1987.


17. Wozu soll dem der Kranz, der keinen Wein hat zum Verkauf.


*18. Dem Krantz ein Blum nach der ander aussrupfen.Lehmann, 774, 1.


*19. Den Kranz mit Ehren tragen.


*20. Einem den Kranz reichen.

Ihn als Sieger anerkennen. Von der Sitte entlehnt, nach welcher bei Wettläufen der Besiegte dem Sieger einen Kranz reichen musste.

Lat.: Dare manum alicui. (Faselius, 57.) – Herbam dare alicui. Auch verwandt damit: Harena (arena) cedere. – Digitum tollere (exserere). (Faselius, 103.)


*21. Mit dem Kranze sterben. (Poln.)

Als Junggesell.


[Zusätze und Ergänzungen]

22. Sie trägt den Krantz, wie jene Jungfraw, die zum Dantz gieng vnd wider darvon vnd trug jhren Krantz auff vier Ohren.Dietrich, I, 196.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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