1. Ein Morgenregen hintertreibt keine Reise.
2. Es sind nicht alle gute Morgenregen, die vom Himmel tröpffeln. – Petri, II, 294.
3. Morgareaga und alte Weibertänz sind a Weile schö und hänt kurze Schwänz. – Nefflen, 464; Michel, 274.
[730] 4. Morgenräge und Wîberweh sind am nüni nümme meh. – Sutermeister, 111; hochdeutsch bei Körte, 4300; Simrock, 7105; Braun, I, 2765; Orakel, 135.
Böhm.: Ranní déšt' a ženský pláč dlouho netrvá. (Čelakovský, 393.)
Poln.: Deszezyk majowy i łzy panny młodej niedługo trwałe. (Čelakovský, 393.)
Wend.: Raniší dešé a njewiesćinskí płač so bórzy minje.(Čelakovský, 393.)
5. Morgeräge-n-und Nüniweh1 thuet eim der ganze Tag nüt meh weh. (Solothurn.) – Schild, 66, 117; Schlingmann, 126.
1) Unannehmlichkeiten um 9 Uhr. – Regen und Widerwärtigkeiten in der Frühe sind bald vergessen.
6. Morgenregen und Abendsag' dauern nicht einen ganzen (bis zum nächsten) Tag.
Böhm.: Ranní dešt' a večerní smlouva – obé nestálé. (Čelakovský, 347.)
7. Morgenregen und alter Weiber Tanz dauert nicht lange. – Simrock, 104; Orakel, 134; Reinsberg I, 202.
8. Morgenregen und Brautweinen dauern nicht lange. – Klix, 46.
9. Morgenregen und Weiberthränen dauern nicht lange. (Oberlausitz.)
10. Morgenregen und Weiberwai sind um zehn nimmrmai. (S. ⇒ Frühregen.)
11. Morgerege, Wiberweh ist Namittag scho niene meh. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 15.
12. Morjerên enn Alteweiwerdanz dauern nit lang. (Nassau.) – Kehrein, VI, 28.
Auch in Oberösterreich dauert der »altö Weibadanz« nicht lange. (Baumgarten, 57.)
13. Morgenregen und Alterweibersegen geben nicht viel aus. (Wien.)