1. Man muss eine Partie nicht auf morgen verschieben.
Schon die Witterung kann bis morgen ungünstiger werden.
Frz.: Il ne faut jamais remettre la partie au lendemain. (Lendroy, 1160; Cahier, 1502.)
2. Wer die Partie verlässt (aufgibt), verliert sie.
Wer eine angefangene Sache liegen lässt, kommt nicht leicht wieder dazu. Wer sein Recht, seinen Platz fahren lässt, hat keinen Anspruch mehr daran.
Frz.: Qui quitte la partie, la perd. (Lendroy, 1159.)
*3. Adje, Partie. (Rottenburg.)
D.h. das thue ich nicht, da bin ich nicht dabei.
*4. Das ist eine schöne Partie.
Holl.: Dat is eene moeije partij voor hem. (Harrebomée, II, 172b.)
*5. Diese Partie kostet mehr als sie werth ist.
Jüdisch-deutsch in Warschau: Der Naden (die Mitgift) geht weg auf Schadchunes, d.i. hier auf den Betrag, den der Ehevermittler für seine Bemühungen beansprucht.
*6. Er wird sich damit keine Partie verderben.
In Warschau sagt man jüdisch-deutsch zu einer jungen Person, welche sich einen kleinen Verstoss oder Fehler sehr zu Herzen nimmt: Es wett dir züm Schiddech nit schatten, d.h.: Kränke dich nicht, das kleine Versehen soll dir nicht hinderlich sein, eine gute Partie zu machen.
*7. Es könnte eine Partie werden, aber die Frau (der Mann) lebt noch.
Gegen voreilige, unzeitige Anträge und Bewerbungen. In demselben Sinne jüdisch-deutsch in Warschau: Jo, a Schiddech, dus Mess lebt ober noch. (Ja wol, eine Heirathspartie, aber die Leiche lebt noch.) Man schlug jemand in der Meinung, er sei Witwer, eine Partie vor, worauf er obige, sprichwörtlich gewordene Antwort gab.
8. Schad, Schad! Vorgästern wêr dat noch en gode Partie west, sä Hanswurst, as se em meldten, en rîke un olle Wittfru wêr storben. – Plattdütscher Husfründ, II, 52.