Rudern

1. Es gilt rudern, wenn der Wind nicht geht.

Frz.: Ramer il faut s'il ne vente. (Leroux, II, 108.)


2. Mann muss den lassen rudern, der es hat gelehrnet.Lehmann, 184, 23.


3. Rudere selbst und verlass dich nicht auf andere.


4. Wer heute wohl rudert, soll morgen mitfahren.Simrock, 8574; Körte, 2354.

Holl.: Die nu wael roeijet, sal morghen mede varen. (Tunn., 11-19.)

Lat.: Si bene nunc remigas, tunc pergis cum reliquis cras. (Fallersleben, 249.)


5. Wer nicht rudern kann, muss auch nicht schiffen wollen.

Lat.: Tenere qui remum nequit, navem haud regat. (Binder II, 3315.)


6. Wer rudern kann, der bleib' ein Rudersmann.

Dän.: Lad den blive ved aaren, som har lærdt at roe. (Prov. dan., 4; Bohn I, 383.)


7. Wir haben brav gerudert, sagte die Fliege zum Fährmann, als sie am andern Ufer waren.


*8. Er rudert mit zehn Rudern nach einer niedern Küste.


*9. Hi rödt äs de Förring neder de Mûn, en mênt, dat en holländs Anst wiar. (Sylt.)

Er rudert wie die Föhringer nach dem Monde, und meinte, dass es ein holländischer Käse sei.


*10. Hi ruit föör an îsarn Dol. (Amrum.) – Haupt. VIII, 363, 193.

Er rudert vor einem eisernen Dol, d.i. er arbeitet vergebens.


*11. Hjo ru un an ihsnen Thâl. (Nordfries.)

Sie rudern zwischen eisernen Pfählen, d.h.: sie kommen nicht weiter, als sie sind.


*12. Wer wird rudern und wer die Fische essen? (Surinam.)

Wenn einer die Arbeit, der andere den Lohn hat.


[1759]

13. Das Rudern richtet sich nach dem Wasser. Bertram, 53.

Die Lebensart nach dem Vortheil.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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