* Es ist ein Scharwenzel.
Es wird darunter ein ausserordentlich höflicher, ja kriechender und dienstbeflissener Mensch verstanden, der sich, falls es Geld einbringt, zu allen Dingen gebrauchen, gelegentlich auch mishandeln lässt, ohne sich zu widersetzen. Nach Weigand (Wb., 3. Aufl., IIa, 564) richtiger Scher(r)wenzel; er betrachtet das Wort als eine Zusammensetzung aus »scher(r)en« in der Bedeutung viel Mühe und Beschwerden machen, kümmern, und dem ursprünglich slawischen, bei den Böhmen so beliebten Mannesnamen Wenzel mit welchem jeder der Buben in dem genannten Kartenspiel belegt wurde, also ursprünglich ein sich abmühender Wenzel oder Knecht. K. Braun (Oberdeutsche Vornamen, in Westermann's Monatsheften, Nr. 189, S. 264) dagegen bemerkt: »Man hat dieses Wort von servus oder serviens oder irgendeinem Stamm «Scherw» oder «Serv» ableiten wollen. Lassen wir es lieber einfach beim böhmischen Wenzel, welcher zu den Deutschen zu landwirthschaftlicher Arbeit, zum Schneiden, Mähen, Graben, zur «Schar» oder zum «Scharwerk» ging. Die Verwandtschaft mit «Scharmaus» (Maulwurf) wegen des Arbeitens, Grabens und Scharrens unter der Erde springt in die Augen.«