1. An Sanct Urbanstag ist Baum- und Weingarten verdient. – Eisenhart, 264; Graf, 75, 65.
Da die Pflege der Baum- und Weingärten den Wirthschafter nicht das ganze Jahr in Anspruch nimmt, so war bestimmt, dass mit dem Sanct- Urbanstage, als der Zeit, da die Weingärten und Baumpflanzungen aus der Pflege des Gärtners traten und ihrer eigenen Entwickelung überlassen wurden, der Ertrag verdient sein solle. (S. ⇒ Säen 63 u. ⇒ Urban 9.)
2. Hat Urbanustag schön Sonnenschein, gibt es viel und guten Wein.
In Oberelsass: Het Sanct-Urwe Sunneschîn, gits im Herbste guete Wîn. (Frommann, VI, 8.)
3. Ist am Urbanstag das Wetter schön, so wird man volle Weinstöck' seh'n.
4. Scheint am Sanct Urbanstag die Sonne, so geräth der Wein zur Wonne; regnet's aber, so nimmt er Schaden und wird selten wohl gerathen. – Wunderlich, 26.
5. Wenn es am Sanct Urbanstage regnet, verliert jede Aehre ein Korn. – Wunderlich, 20.