[459] Dresden, Haupt- und Residenzstadt des Königr. Sachsen [Karte: Brandenburg, Posen etc. I, 4], von der Elbe (fünf Brücken) in zwei Teile (Altstadt [Tafel: Brandenburg etc. II, 7] und Neustadt) getrennt, (1900) mit den bis 1904 einverleibten Ortschaften 479.671 E. (44.120 Katholiken, 3059 Israeliten), starke Garnison, Oberverwaltungs-, Oberlandes-, Land-, Amtsgericht, Oberpost-, Generaldirektion der Eisenbahnen, Reichsbankhauptstelle. Bauwerke: Frauenkirche (1738), kath. Hofkirche (1756 [Tafel: Barock und Rokoko I, 7]), evang. Hof- und Sophienkirche (13. Jahrh.), königl. Schloß (1534), Zwinger (1722 [ebd. I, 9]), Museum (1855), Prinzenpalais, Brühlsches Palais und Terrasse (1737), Kunstakademie, Albertinum, Hoftheater (1878); in Neustadt: Japan. Palais, Alberttheater und die militär. Bauten in der Albertstadt etc.; reiche Sammlungen: Gemäldegalerie (Raffaels Sixtinische Madonna), Münz-, Kupferstichkabinett (350.000 Blätter), Antikensammlung, königl. Bibliothek (3-400.000 Bände), Grünes Gewölbe (Edelsteine, Schmuck- und Kunstarbeiten), Porzellan- und Gefäßsammlung, Histor. Museum im Johanneum, Kunstgewerbemuseum; Zoolog. Garten; Kunstinstitute und Bildungsanstalten: Akademie der bildenden Künste, königl. Hochschule für Musik, Technische, Tierärztliche Hochschule, 4 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 3 Realschulen, Kadettenkorps, 2 Lehrerseminare, 3 höhere Mädchenschulen, Lehrerinnenseminar. Bedeutende Industrie (Chemikalien, Müllerei- und Nähmaschinen, Blechwaren, Steingut, Schokolade, Zigaretten, photogr. Papiere etc.), Schiffbau, Handel und Schiffahrt (Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrts- und Deutsche Elbschiffahrts-Gesellschaft »Kette«), großer Verkehrs- und Winterhafen. – D. (Dreždźany, d.i. Waldleute) entstand als slaw. Fischerdorf um die Frauenkirche; daneben im Anschluß [459] an den Elbübergang eine deutsche Stadtanlage (1206), die 1292 einen Bürgermeister erhielt. Seit 1485 Residenz der Albertinischen Linie der Wettiner. Alt-D. rechts der Elbe war ein selbständiges Städtchen; 1550 beide vereinigt; 1732 Alt-D. als »Neustadt« nach dem Brande von 1685 wieder aufgebaut. – Der Dresdener Friede endete 25. Dez. 1745 den Zweiten Schles. Krieg. 26. und 27. Aug. 1813 Sieg Napoleons I. über die Verbündeten (Schwarzenberg); 3. bis 9. Mai 1849 Barrikadenkampf. Die Dresdener Konferenzen vom 23. Dez. 1850 bis 15. Mai 1851 revidierten die deutsche Bundesakte. – Vgl. zur Geschichte: Klemm (1833-37), Lindau (1884-85), Otto Richter (1885-91 u. 1903).
Die Kreishauptmannschaft D. (4337 qkm, 1.067.757 E.) umfaßt die Stadt D. (42 qkm) und 7 Amtshauptmannschaften: D.-Altstadt, D.-Neustadt, Pirna, Dippoldiswalde, Freiberg, Meißen und Großenhain.