[914] Kaffee, Kaffeebaum (Coffĕa), Pflanzengattg. der Rubiazeen mit 29 Arten im trop. Afrika und Asien, von denen zwei kultiviert werden: C. arabĭca L. [Tafel: Nutzpflanzen I, 1], im südl. Abessinien, und C. liberĭca Hiern., an der Westküste Afrikas heimisch, beide fast in allen wärmern Gegenden angebaut. Der in der Kultur strauchförmige K. hat immergrüne Blätter, weiße, in Knäueln stehende Blüten und bei der Reife karminrote Beeren, in deren Fleisch zwei (selten nur ein) Samen (Kaffeebohnen) liegen. Die Beeren werden gesammelt, getrocknet, und die Bohnen durch Stampfen oder Schälmaschinen von dem Fleisch befreit und dann in Säcken verschickt. Man unterscheidet den am meisten geschätzten Mokka-K. aus Arabien, den Java- und Celebes-(Menado-)K., den ind. K. (Madras-, Maisur-, Nilgiri-K.), den Liberia-K. von der Westküste Afrikas, den K. aus Zentralamerika (Costa Rica, Guatemala, Salvador und Mexiko), den brasil. K. (Rio- und Santos-K.), sowie den Bogota-und Cucuta-K. aus Venezuela und Kolumbien. Der Kaffeeverbrauch im Deutschen Reich beträgt jährl. etwa 3 kg auf den Kopf der Bevölkerung. Zur Benutzung des K. werden die Bohnen in einem verschlossenen Hohlzylinder (Kaffeetrommel) geröstet, wobei sie 15-20 Proz. ihres Gewichts verlieren und um ca. 30 Proz. ihres Volumens zunehmen, sodann gemahlen und mit siedendem Wasser übergossen. Der K. wirkt bes. durch seinen Gehalt an Kaffeïn (s.d.) erregend auf das Nervensystem, erzeugt bei reizbaren Personen Blutwallungen und Herzklopfen und wird wegen seiner Wirkung auf die Herztätigkeit in stärker Konzentration mit Erfolg bei Herzschwäche angewandt. Er wird oft verfälscht und durch [914] andere Substanzen (s. Kaffeesurrogate) ersetzt. Die eigentliche Heimat des K. ist wohl das südl. Abessinien; nach Arabien kam er im 15. Jahrh., nach Konstantinopel zuerst 1517, nach Italien 1592, nach Deutschland um 1670. – Vgl. Hensel und Haenert (3. Aufl. 1895), »Der K.« (hg. vom Kaiserl. Gesundheitsamt, 1903), Garvens jr. (1905).