Romanischer Stil

Romanischer Stil. I. 1. Notre-Dame du Port zu Clermont-Ferrand (9. Jahrh.). 2. Dom zu Pisa (1118 geweiht) nebst Glockenturm (sog. Schiefer Turm, 1174-1350). 3. Burg Dankwarderode zu Braunschweig (1150-60). 4. Inneres der Kirche zu Gernrode (10. Jahrh.). 5. Dom zu Worms (11. bis 12. Jahrh.). 6. Dom zu Bamberg (1237 geweiht). 7. Dom zu Limburg a. d. Lahn (13. Jahrh.). 8. Inneres des Doms zu Limburg. 9. Garnisonkirche zu Stuttgart (1879, von Dollinger). 10. Bennokirche zu München (1894, von Romeis). 11. Gnadenkirche zu Berlin (1895, von Spitta).
Romanischer Stil. I. 1. Notre-Dame du Port zu Clermont-Ferrand (9. Jahrh.). 2. Dom zu Pisa (1118 geweiht) nebst Glockenturm (sog. Schiefer Turm, 1174-1350). 3. ...
Romanischer Stil. II. 1. Vortragkreuz. 2. Abendmahlskelch. 3. Deckel eines Reliquienbehälters. 4. Deckel eines Evangeliars. 5. Leuchter. 6. u. 7. Knöpfe zu Gewandnadeln. 8. Kamm aus Elfenbein. 9. Initial. 10. Kronleuchter. 11. Schwertgriff. 12. Trinkhorn aus Elfenbein. 13. Glasmalerei. 14. Miniatur aus einem Evangelienbuch. 15. Reliquienschrein.
Romanischer Stil. II. 1. Vortragkreuz. 2. Abendmahlskelch. 3. Deckel eines Reliquienbehälters. 4. Deckel eines Evangeliars. 5. Leuchter. 6. u. 7. Knöpfe zu ...

[552] Romanischer Stil, der sich seit dem 10. Jahrh. aus dem altchristl. Stil, bes. am Rhein und in Niedersachsen, ferner in Burgund, Südfrankreich und Oberitalien entwickelnde Stil. Die kirchliche Baukunst widmete sich dem Basilikenbau und dem in der Regel nur bei Tauf- und Grabkirchen angewendeten Zentralbau. Die roman. Basilika zeigt ein hohes Mittelschiff mit seitlichem Oberlicht, über der Vierung und an den Enden kräftige Türme und einen aus zahlreichen kleiner werdenden Rundbogenstellungen auf Säulen gebildeten Haupteingang. Unter den weltlichen Bauten kommen in Frage Klöster, Paläste (der Karolinger) und Burgen. Hauptkennzeichen des R.S. ist der Rundbogen (Rundbogenstil); ferner sind ihm eigentümlich Säulchengalerie, Rundbogenfries, Radfenster, Würfel- und Bilderkapitäl, Eckblatt am Säulenfuß. In der ersten Hälfte des 13. Jahrh. wurde er von der Gotik verdrängt; heutzutage findet er jedoch bei Kirchenbauten noch gern Anwendung, wie denn auch die wohlerhaltenen Burgen (Dankwarderode zu Braunschweig, Kaiserhaus zu Goslar, Wartburg etc.) den Sinn für die romantische Schönheit des R.S. wach erhalten. Über die Entwicklung des R.S. bei den einzelnen europ. Völkern s. Deutsche Kunst, Französische Kunst, Italienische Kunst etc., sowie die Tafeln: Romanischer Stil I. u. II. – Vgl. A. von Pannewitz, »Formenlehre der roman. Baukunst« (1898).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 552.
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