[701] Religionsgespräche, Unterredungen von bevollmächtigten Theologen verschiedener Religionsgesellschaften, um die unter letztern herrschenden Glaubensstreitigkeiten beizulegen. In den ersten Jahrh. des Christenthums waren R. mit Heiden, Juden, Schismatikern und Häretikern keineswegs selten, allmälig wurden sie durch die Concilien unnöthig, doch kamen auch im Mittelalter R. vor z.B. das berühmte von 1412, wo der Jude Josef Albo vor dem Papste Benedict XIII. seinen Glauben vertheidigte. Unter den zahlreichen aber durchschnittlich erfolglosen R.n des 16. und 17. Jahrh. sind die merkwürdigsten: das Marburger von 1529 zwischen Luther und Melanchthon, Zwingli und Oekolampad; das Regensburger vom 5. April 1541, wo der berühmte Cardinal Contarini u. Dr. Eck mit Julius Pflug u. Johann Gropper dem Melanchthon, Pistorius und Bucer gegenüberstanden; das von König Wladislaus von Polen und dem Erzbischof Primas Lubienski 1643 veranlaßte, aber erst im Oktbr. 1645 abgehaltene R. von Thorn, wo der Jesuit Schönhofer und der milde Lutheraner G. Calixt sich auszeichneten.