Bartholdi

[406] Bartholdi, Friedrich August, franz. Bildhauer, geb. 2. April 1834 zu Kolmar im Elsaß, bildete sich anfangs unter Ary Scheffer zum Maler, ging aber bald zur Bildhauerkunst über. Zuerst machte er sich durch Porträtstatuen bekannt, denen eine Reihe von allegorischen Gruppen und Figuren (unter andern: der Genius in den Klauen des Elends, der Todesgenius und die Stunden des Friedens) folgte. Nachdem er den Krieg von 1870/71 im Generalstab Garibaldis mitgemacht, stellte er seine Kunst in den Dienst republikanischer und chauvinistischer Tendenzen und schuf unter anderm eine Bronzegruppe: der Fluch des Elsaß, einen kolossalen Löwen als Erinnerung an die Verteidigung von Belfort, die Marmorgruppe: Elsaß und Lothringen am Altar des Vaterlandes Schutz suchend (1891), ein Lafayettedenkmal für New York und die 46 m hohe, als Leuchtturm dienende Statue der Freiheitsgöttin am Eingang des Hafens von New York, die am 28. Okt. 1886 eingeweiht wurde. Spätere Werke sind das Doppelstandbild von Lafayette und Washington in Paris, die Gruppe der Helvetia, die Straßburg Hilfe bringt, in Basel (1895) und das Reiterstandbild des Vercingetorix für Clermont-Ferrand (1902 aufgestellt).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 406.
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