Chaudet

[904] Chaudet (spr. schodä), Antoine Denis, franz. Bildhauer, geb. 31. März 1763 in Paris, gest. daselbst 19. April 1810, trug im 21. Jahr bei der Akademie den ersten Preis davon, leble dann eine Zeitlang in Rom, wo er sich dem Studium römischer Bildwerke widmete, und wurde später Professor an der Akademie in Paris. Seine erste größere Arbeit war ein Relief unter dem Peristyl des Pantheons, einen sterbenden Krieger darstellend, den der Genius des Ruhmes unterstützt. In rascher Folge schuf er darauf die Statue Napoleons I., die im Saal des Gesetzgebenden Körpers aufgestellt wurde; die Statue des Cincinnatus für den Saal des Senats, die Büsten Sébastien Bourdons, Belisars, Malesherbes', Denons, Fourcroys, des Kardinals Maury, Sabatiers und Leroys. Seine Kunstweise schloß sich an die akademische Richtung in der Art des Malers David an. Seine anmutigsten[904] Werke sind: die Statue eines jungen Mädchens, das über eine Sinnpflanze, die sich unter ihren Händen zusammenzieht, in Erstaunen gerät, die des jungen Cyparissus, Amor und der Schmetterling und der Hirt Phorbas mit dem kleinen Ödipus (letztere beiden im Louvre). Er war der bevorzugte Bildhauer Napoleons I.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 904-905.
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