[282] Fairfax (spr. fǟrsex), 1) Edward, engl. Schriftsteller, geb. in Leeds, lebte zurückgezogen in Fuiston (Yorkshire), wo er seinem Bruder Lord F. die Kinder erziehen half, und starb daselbst 1635. Er veröffentlichte 1600: »Godfrey of Boulogne«, eine Übersetzung des Tasso in herrlichen Versen (Neudruck von Singer, 1817, 2 Bde.). Das Buch wurde der Königin Elisabeth gewidmet, von Jakob I. überaus geschätzt und von vielen Dichtern benutzt; es machte F. berühmter als seine eignen Eklogen und ein »Discourse of witchcraft« (letzterer hrsg. von Milnes in den »Miscellanies« der Philobiblion Society, 185859)
2) Thomas, Lord, engl. General, geb. 17. Jan. 1612, gest. 12. Nov. 1671, studierte in Cambridge, diente dann als Freiwilliger in Holland, befehligte seit 1642 unter seinem Vater, Lord Ferdinand F.[282] die Parlamentstruppen in Nordengland und wurde 1645 zum kommandierenden General der Parlamentsheere ernannt, während Cromwell ihm als Generalleutnant beigegeben wurde. Nach dem Siege bei Naseby (14. Juni 1645) nahm F. den Royalisten Grafschaft auf Grafschaft ab und zwang 20. Juni 1646 das hartnäckig verteidigte Oxford, von wo König Karl I. im April ins schottische Lager geflüchtet war, zur Übergabe. Dem von der schottischen Armee 1647 ausgelieferten König begegnete er mit vieler Achtung. In den Jahren 1647 und 1648 nahm er an den Gewaltschritten des Heeres gegen das Parlament teil, freilich mehr von der im Heer ausgebrochenen Agitation mit fortgerissen als sie leitend. An der Verurteilung des Königs beteiligte er sich nicht, obwohl zu einem der Richter ernannt. Im März 1649 wurde er abermals zum Oberbefehlshaber aller Truppen in England und Irland ernannt, legte aber 1650 sein Kommando nieder, da er Schottland nicht angreifen wollte. Ende 1659 trat er mit Monck (s.d.) in Verbindung und wirkte 1660 für die Restauration Karls II. Danach zog er sich auf seine Güter zurück und schrieb »Memorials« über seine Feldzüge (zuerst hrsg. 1699). Seinen Briefwechsel gab Johnson (Lond. 184849, 4 Bde.) heraus. Vgl. Markham, Life of the great Lord F. (Lond. 1870).