Lesghĭer

[442] Lesghĭer (Leki bei den Armeniern, Osseten und Georgiern, Lesginen bei den Russen), die Bewohner des nordöstlichen Kaukasus, die Hauptbevölkerung Daghestans und des Bezirks Sakataly, in geringer Zahl in den Gouvernements Baku und Jelissawetpol wohnhaft, 600,000 Köpfe stark, davon 560,000 in Ziskaukasien, 40,000 in Transkaukasien, deren vornehmste die 28 Stämme der Avaren (163,772), Kuriner (149,354) und Dargua (107,168) sind. Sie sind, ähnlich den Tscherkessen, von schlanker, hoher Gestalt, haben gestreckte Nasen und schmale Lippen, dunkle, feurig blitzende Augen, eine hohe Stirn, dunkle Haare und einen meist bis auf den Schnurrbart rasierten Bart. Ihre Wohnsitze liegen tief im Gebirge, die Häuser sind ärmlich, Fensterglas ist unbekannt. Die L. sind sämtlich Mohammedaner. Schon die ältesten Nachrichten erwähnen die L. als Bewohner des Kaukasus; im Kriege mit den Russen erwiesen sie sich unter Schamyl bis zu ihrer Unterwerfung 1859 als die tapfersten der kaukasischen Bergvölker.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 442.
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