Lossen [2]

[720] Lossen, 1) Wilhelm, Chemiker, geb. 8. Mai 1838 in Kreuznach, studierte seit 1857 in Gießen und Göttingen, wurde 1862 Assistent am chemischen Laboratorium des Polytechnikums in Karlsruhe, 1863 am Laboratorium der Universität Halle, habilitierte sich 1866 als Privatdozent in Heidelberg, wurde 1870 daselbst außerordentlicher, 1877 ordentlicher Professor und Direktor des chemischen Laboratoriums in Königsberg, trat 1893 in den Ruhestand und lebt seitdem in Heidelberg. Er entdeckte 1875 das Hydroxylamin, arbeitete über Kokain und Atropin und lieferte auch theoretische Untersuchungen über Atome, Moleküle und über die Wertigkeit.

2) Max, deutscher Geschichtsforscher, geb. 25. April 1842 auf der Emmershäuser Hütte bei Usingen, gest. 5. Jan. 1898 in München, studierte Geschichte, mußte aber, 1866 promoviert, in das Tabakgeschäft eines Oheims eintreten, war dafür in Spanien, England und Algerien tätig, übernahm nach dem Tode des Oheims das Geschäft in Mannheim, löste es aber 1871 auf und widmete sich in München wieder geschichtlichen Studien. 1881 trat er als Sekretär der Akademie der Wissenschaften in den bayrischen Staatsdienst und wurde bald Mitglied der Akademie. Er schrieb: »Der Kölnische Krieg« (Bd. 1, Gotha 1882; Bd. 2, Münch. 1897) und veröffentlichte in den Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde: »Briefe von Andreas Masius und seinen Freunden 1538–1573« (Leipz. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 720.
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