[376] Nägele, 1) Franz Karl, Mediziner, geb. 12. Juli 1778 in Düsseldorf, gest. 21. Jan. 1851, studierte in Straßburg, Freiburg und Bamberg, praktizierte als Arzt in Barmen, wurde 1807 außerordentlicher und 1810 ordentlicher Professor der Geburtshilfe und Direktor der Entbindungsanstalt in Heidelberg. N. förderte besonders die wissenschaftliche Entwickelung der Geburtshilfe und vor allem die Kenntnis der krankhaften Vorgänge bei und nach der Entbindung in erfolgreichster Weise. Er schrieb: »Erfahrungen und Abhandlungen aus dem Gebiet der Krankheiten des weiblichen Geschlechts« (Mannh. 1812); »Über den Mechanismus der Geburt« (Heidelb. 1822); »Das weibliche Becken« (Karlsr. 1825); »Lehrbuch der Geburtshilfe für Hebammen« (Heidelb. 1830, in 14 Auflagen; neu bearbeitet von Fehling, Tübing. 1883 u. ö.; s. Fehling 2); »Das schräg verengte Becken« (Mainz 1839, 2. Aufl. 1850); »Zur Methodologie der Geburtshilfe« (1. Lief., Heidelb. 1847). Seit 1825 war N. Mitherausgeber der »Heidelberger klinischen (seit 1835 medizinischen) Annalen« (bis 1847).
2) Hermann Franz, Sohn des vorigen, als Geburtshelfer nicht minder bedeutend als sein Vater, geb. 1810 in Heidelberg, gest. 5. Juli 1851, habilitierte sich 1835 als Privatdozent daselbst und wurde 1838 außerordentlicher Professor, später Kreisoberhebearzt. Ein besonderes Verdienst hat er sich um die Lehre vom Geburtsmechanismus sowie um die Ausbildung der geburtshilflichen Auskultation erworben. Er schrieb: »Die Lehre vom Mechanismus der Geburt« (Mainz 1838); »Die geburtshilfliche Auskultation« (das. 1838); »Lehrbuch der Geburtshilfe« (das. 184345, 2 Bde.; 8. Aufl. von Grenser, 1871). Sein Bruder Maximilian, gest. 9. März 1852 als Privatdozent in Heidelberg, schrieb: »Studien über altitalisches und römisches Staats- und Rechtsleben« (Schaffh. 1849).