[912] Bluntschli, Joh. Kaspar, geb. 1808 in Zürich, war seit 1836 ordentlicher Professor der Rechte das., wurde Mitglied des Großen Rathes, betheiligte sich an den Septemberereignissen 1839 in Zürich u. trat in den Regierungsrath; er wurde Gründer u. Haupt der liberal conservativen Partei, welche aus Protestanten bestand u. den Radicalismus bekämpfte; er legte 1845 seine Stelle nieder, blieb aber Präsident des Großen Rathes u. des Erziehungsrathes; 1847 wurde er Professor in München. Trotz seiner ehemaligen Parteistellung, übertrug ihm die radicale Regierung Zürichs die Ausarbeitung eines bürgerlichen Gesetzbuchs für den Canton. Er schr.: Entwickelung der Erbfolge gegen den letzten Willen, Zür. 1829; Staats- u. Rechtsgeschichte der Stadt u. Landschaft Zürich, 1838–56, 5 Bde. (3 Bde. von Hottinger), 2. A. 1856; Die neueren Rechtsschulen der deutschen Juristen, 1841; Die Communisten in der Schweiz, 1843; Psychologische Studien über Staat u. Kirche, 1844; Erster Entwurf des privatrechtlichen Gesetzbuchs für den Canton Zürich, 1844; Geschichte des Schweizer Bundesrechts von den ersten ewigen Bünden bis auf die Gegenwart, 1846–52, 2 Bde.; Geschichte der Republik Zürich, 1847 f., 2 Bde; Allgemeines Staatsrecht, Münch. 1852, 2. A. 1857; Deutsches Privatrecht, ebd. 1854, 2 Bde.; gab heraus: Deutsches Staatswörterbuch, 1856 ff.