Bremer [1]

[273] Bremer, 1) Joh. Christ., geb. 1754 in Magdeburg; war erst Lehrer am Dom daselbst, dann an der Realschule in Berlin, wurde 1780 Professor, später Prorector in Quedlinburg, jedoch entlassen. Er gab heraus: Themistoclis epistolae, Lemgo 1776; Lukians Göttergespräche, Lpz. 1790, u. Todtengespräche, ebd. 1798; Theophrasti characteres, Magdeburg 1773; Ciceros Reden, 1. Band, ebd. 1774 etc. 2) Friederike, geb. 1802 bei Åbo in Finnland, lebte mit ihrem Vater, einem reichen Kauf mann u. Bergwerkbesitzer, seit 1805 eine Zeit lang in Schonen, dann in Norwegen bei ihrer Freundin, der Gräfin Sonnerhjelm, wurde Lehrerin an einem Töchterinstitut in Stockholm, bereiste Deutschland, England, die Vereinigten Staaten u. lebte dann in Gothenburg. Sie gehört zu den besten schwedischen Romanschriftstellern u. schrieb schwedisch: Die Nachbarn, Das Haus, Streit u. Friede, Die Töchter des Präsidenten, Die Familie H., Nina, Axel u. Anna, Die Sklavin, Geschwisterleben, Die Mitternachtssonne, Eine Wallfahrt, Sommerreise, Eine Ostergabe, In Dalekarlien, Ein Tagebuch, Die Ehescheidung. Diese Novellen erschienen als Teckningar ur hvardagslitvet, Stockh. 1835–43, 7 Bde. u. Nye teckn. ur hvard., 1844–1848, 8 Bde.; deutsch als Skizzen aus dem Alltagsleben, Lpz. 1841_–53, 20 Bde., u. einzeln u. öfters ins Deutsche (Ausgewählte Schriften deutsch von Wollheim, 8 Bde., Bielef. 1841, 2. A. von Wollheim u. Runkel, in 3 Bdn., ebd. 1844), auch ins Englische, Französische u. Holländische übersetzt. Außerdem schr. sie noch: Morgan-Väkter, 1842 (deutsch Morgenwache, Hamb. 1842, od. Morgendämmerung, Elb. 1842); Lif i Norden, 1849; Hertha (Roman), zuerst deutsch (Lpz. 1856) u. englisch Hemmen i den nya verlden, Stockh. 1853 (deutsch als Heimath in der Neuen Welt, Lpz. 1854–1855); England im Jahre 1851, Altona 1852.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 273.
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