Christusorden

[117] Christusorden, Ritterorden; bei Aufhebung des Templerordens 1312 ließ König Dionys von Portugal den Templern viele ihrer Besitzungen u. constituirte sie 1317 als neuen geistlichen Ritterorden Christi, was Papst Johann XXII. auch 1319, jedoch unter dem Vorbehalt, daß auch die Päpste diesen Ritterorden sollten vergeben können, bestätigte. Die Päpste behandelten ihn stets als Orden 1. Klasse der Hofehre u. des Verdienstes; in Portugal säcularisirte man ihn 1789, schuf 3 Klassen (Großkreuze, deren 6, Comthure, deren 450, u. Ritter, deren eine unbestimmte Zahl sind) u. vergibt ihn seitdem für Militär u. Civilverdienst. Ordenszeichen: ein goldenes, rothemaillirtes, durchbrochenes Christuskreuz, dessen Enden in 2 Zacken auslaufen; an einem ponceaurothen Band. Die päpstlichen Ritter tragen es um den Hals; die portugiesischen Großkreuze, bei feierlichen Gelegenheiten, zugleich mit einer Ordenstracht, an einer 3fachen goldenen Kette um den Hals, gewöhnlich aber über die Schulter, von der Rechten zur Linken, am Band u. auf der Brust einen Stern, in dessen Mitte das gestickte Ordenskreuz ist. Die Commandeurs u. Ritter tragen ein kleines ähnliches Kreuz, erstere um den Hals mit dem Bruststern, letztere im Knopfloch, ohne Stern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 117.
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