Hinckeldey

[385] Hinckeldey, Karl Ludwig Friedrich v. H., geb. 1803 auf dem Schlosse Sinnershausen bei Meiningen, trat nach vollendeten Rechtsstudien in königlich preußische Dienste u. wurde nach u. nach Regierungsassessor in Köln, Regierungsrath in Arensberg u. Liegnitz, Oberregierungsrath in Merseburg u. 1848 Polizeipräsident in Berlin, wo er sich in der Feit seiner Amtsthätigkeit hohe Verdienste erwarb. Die Verbesserungen im Polizei- u. Armenwesen, die Einrichtungen von Speiseanstalten, die neue Feuerwehr (s.d.), die Herstellung von Bade- u. Waschanstalten, sowie mehrere sanitätspolizeiliche Baugesetze, die Gesindeherbergen für dienstlose weibliche Dienstboten u. andere gemeinnützige Institute in Berlin sind größtentheils ihm zu verdanken, er gründete auch 1852 in Berlin die Hinckeldeystiftung für hülfsbedürftige Bürger; 1852 wurde er Generalpolizeidirector u. 1855 auch als Geheimer Oberregierungsrath Dirigent der Abtheilung für Polizei im Ministerium des Innern. Durch die Aufhebung des Jockeyclubs 1855 in Berlin kam er mit Herrn v. Rochow-Piessew in einen Ehrenstreit u. fiel in dem zwischen beiden am 10. März 1856 in der Jungfernhaide bei Charlottenburg stattfindenden Pistolenduell. Hier u. in Rummelsburg wurden ihm 1857 Denkmale errichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 385.
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