Hornkäfer

[544] Hornkäfer (Habichtskäfer), 1) Käfergattung aus der Abtheilung der Mistkäfer (Scarabaeus L.), meist große, kegelförmig gebaute Käfer mit hornförmigen Auswüchsen, Kolben der Fühlhörner dreiblätterig, Flügeldecken kurz, ein Rückenschildchen, Kiefer hart, etwas vorstehend, stehen unter den beiden Gattungen Oryctes u. Geotrupes des Fabricius u. Phileurus des Latreille. Hierher: a) Nashornkäfer (Or. nasicornis), röthlich braun, Binden lang, Flügeldecken glatt, Kopf klein mit rückwärts gekrümmtem Horn (beim Weibchen nur eine Warze), Halsschild mit drei Höckern, in Europa,[544] in Lohbeeten, Holzmulen u. dgl., im Juni Verpuppung in der Erde. b) Alöus (Or. Aloeus), 21/2 Zoll lang, drei Hörner auf dem Halse, aus Surinam u. Brasilien; c) Actäon (Or. Actaeon, Geotr. Act.), Bruststück zweihörnig, Kopf mit Gabelhorn, fünf Zoll lang, aus Brasilien; d) Hercules (Or. Herc., Geotr. Herc.), noch etwas größer, Kopfschild mit einem langen nach hinten gebogenen, hinten gezähnten u. behaarten Horne, u. Halsschild mit einem dergleichen noch viel größeren nach vorn gebogenen Horne, das nach unten einen starken u. am Ende zwei kleinere Zähne hat; braun, Flügeldecken grünlich grau, schwarzfleckig, in Südamerika; e) Gideon (Or. Gideon, Geotr. Gid.), fast wie voriger, nur kleiner, in Ostindien; f) Gabelhorn (Or. dichotomus, Geotr. dich.), mit gabeligem Horn auf Kopf u. Brust, in Ostindien. g) Valgus (Phil. Valgus). das gefurchte Halsschild mit einer Spitze, Kopf mit zwei Hörnern, in Amerika; h) hörnerlos, aber wegen äußerlich gekerbter Lippe hierher gestellt; Art: Langarm (Geotr. longimanus), die gekrümmten Vorderbeine sind um die Hälfte länger als der Körper; u. m. a. 2) (Aesalus Fabr.), Gattung der Hainkäfer; Fühler gebrochen, erstes Glied gebogen, am Oberkiefer einen kurzen gerundeten Fortsatz, kurzen, länglich viereckigen Leib, ungerandetes Halsschild u. Flügeldecken; bei Linné unter Lucanus. Art: Dungkäferartiger H. (Aes. scarabaeoides), braun, dicht punktirt, Flügeldecken haarig gestreift.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 544-545.
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