[569] Klenau, eine seit 1846 im Mannesstamme erloschene Familie, welche zu den ältesten Dynastengeschlechtern Böhmens gehörte, früher Przibik von Klenowa hieß u. sich seit dem Anfang des 16. Jahrh. nach einem Schlosse Klenau im Klattauer Kreise Klenowa od. K. nannte. Ein Ahn des Geschlechts war Feldherr im böhmischen Heere, entsetzte 1434 die von Ziska u. den Hussiten hart bedrängte Stadt Pilsen, schlug 1436 die Taboriten bei Collin u. saß als Abgeordneter Böhmens 1437 auf dem Concil in Basel. Das Geschlecht wurde 1623 in den Freiherren- u. 1630 in den Grafenstand erhoben. Merkwürdig ist Graf Johann, geb. 1755 in Ungarn, machte als General der Cavallerie den Französischen Revolutionskrieg mit, war 1793 Oberstlieutenant bei Wurmsers Armee u. führte dabei oft detachirte Abtheilungen. 1799 focht er in Italien glücklich, wurde Generalmajor, kam 1800 zur Rheinarmee, wurde aber 1805 in Ulm mit der Mackschen Armee eingeschlossen u. gefangen. Napoleon behandelte ihn hier mit Auszeichnung. 1809 befehligte er bei Wagram, statt des Erzherzogs Ludwig, das 5. Corps. 1812 wurde er Geheimerath, erhielt 1813 als Feldzeugmeister ein eigenes Armeecorps, mit welchem er bei Dresden focht, wurde General der Cavallerie, trug bei Leipzig viel zum Siege bei, belagerte Dresden, schloß dort die (nicht ratificirte) Capitulation dieser Stadt mit Gouvion St. Cyr u. marschirte dann nach Italien zur Verstärkung der dortigen Armee, wurde 1814 Generalinspector u. st. 1819 in Brünn als commandirender General von Mähren u. Schlesien.