Nola

[17] Nola, Stadt in der neapolitanischen Provinz Terra di Lavoro; ein Zweig der Eisenbahn von Neapel nach Capua führthierher; hat Bischof, Kathedrale, 15 Klöster, einige Conservatorien, Seminar, Hospital, Kasernen; 10,000 Ew. Den 26. Juni wird das Fest des St. Paulinus als großes Volksfest gefeiert. – N., im Alterthum eine Stadt Campaniens, u. zwar eine der ältesten des Landes, mit dem Hafenort Pompeji, wurde gegründet von den Ausonern, später von den Tyrrhenern in Besitz genommen u. von den Chalkideern, welche längs der Küste saßen, mit bevölkert. Daher erscheinen die Nolani zuerst in der Geschichte als Bundesgenossen der Bürger von Neapolis, denen sie 327 v. Chr. 2000 Mann zu Hülfe schickten; im Samniterkrieg wurde N. von den Römern erobert. Im zweiten Punischen Kriege blieb N. den Römern treu u.[17] behielt deshalb seine Freiheit u. eigene Verfassung. Hier 215 v. Chr. Schlacht, wo Hannibal von den Römern unter Marcellus geschlagen wurde. Kaiser Augustus st. hier 14 n. Chr. Kaiser Vespasian verwandelte N. in eine Colonie (Augusta Colonia). Hier Sieg am 7. Juli 1460 Johanns von Anjou, Herzogs von Calabrien, über Ferdinand von Aragon. In neurer Zeit sind bei N. Ausgrabungen veranstaltet u. schöne campanische Vasen aufgefunden worden. Hier sollen nach einer kirchlichen Sage im 4. Jahrh. n. Chr. die Glocken von dem Bischof St. Paulinus erfunden sein, u. allerdings befindet sich der älteste Glockenthurm in der Christenheit in dem unweit N. gelegenen Ort Cimitile an der Kirche des St. Paulinus. Vgl. Ambrosius Leo, De Nola; Gianstesano Remondini, Della Nolana eccles. storia, Neap. 1781, 3 Bde., Fol.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 17-18.
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